Thiem feiert Sensationssieg gegen Nummer eins

Dominic Thiem hat am Samstag den nächsten Meilenstein seiner Karriere gesetzt: Er besiegte in Barcelona den Weltranglisten-Ersten Andy Murray. Thiem ist erst der dritte Österreicher, der eine Nummer eins der Tennis-Welt schlagen konnte.

Zugetraut worden ist es Dominic Thiem schon. Im Halbfinale des mit 2,373 Mio. Dollar dotierten ATP-500-Turniers in Barcelona gelang es ihm tatsächlich. Nach 2:13 Stunden rang er den Weltranglisten-Ersten Andy Murray mit 6:2,3:6,6:4 nieder. In seinem dritten Duell mit Murray feierte Thiem einen der größten Erfolge seiner Karriere.

Zwölfter Finaleinzug auf der ATP-Tour

Der 23-jährige Lichtenwörther (Bezirk Wiener Neustadt) ist erst der dritte Österreicher nach Thomas Muster (1996 gegen Pete Sampras) und Jürgen Melzer (2010 gegen Rafael Nadal) dem es damit gelang, eine regierende Nummer eins der Tennis-Welt zu schlagen. Thiem qualifizierte sich mit dem Sieg für sein insgesamt zwölftes Finale auf der Tour und spielt am Sonntag gegen den spanischen Sandplatz-König Rafael Nadal um seinen neunten ATP-Titel.

Thiem vs. Murray in Barcelona

Josep LAGO / AFP

Thiem nahm dem Weltranglisten-Ersten gleich im Auftaktgame den Aufschlag ab und stellte auf 2:0 bzw. nach einem weiteren Break sogar auf 4:1. Zwar gelang Murray ein Rebreak zum 2:4, der Schotte musste sein Service aber neuerlich zum 2:5 abgeben. Thiem verwertete in der Folge seinen dritten Satzball nach rund 34 Minuten zum 6:2. Der Stuhlschiedsrichter wollte den Ball eigentlich wiederholen lassen, aber Murray gestand sehr sportlich Thiem den Punkt zu.

Mit einem Matchball zum größten Karriere-Triumph

Das Niveau des Spiels nahm im zweiten Satz deutlich zu, Murray steigerte sich wie auch in den Vorrunden mit zunehmender Dauer des Matches. Thiem ließ zunächst im ersten Game und dann bei 3:3 jeweils eine Chance zum Break aus, und musste dann im achten Game seinen Aufschlag zum 3:5 abgeben. Murray servierte zum Satzgleichstand aus, Thiems erster Satzverlust im Turnierverlauf.

Der entscheidende Durchgang begann mit Break und Rebreak für Murray beziehungsweise Thiem, der im vierten Game zwei weitere Breakbälle vorfand. Erst zum 4:2 gelang es Thiem, dem 45-fachen Turniersieger Murray den Aufschlag abzunehmen. Schlussendlich konnte Thiem gleich seinen ersten Matchball zum vielleicht größten Triumph seiner Karriere verwerten.

Thiem vs. Murray in Barcelona

Josep LAGO / AFP

Auf Thomas Musters Spuren

Thiem wandelt in Barcelona auch in den Fußstapfen des großen Thomas Muster, denn der 44-fache Turniersieger und ehemals Weltranglisten-Erste hat 1995 und 1996 in Barcelona triumphiert. Mit dem Finaleinzug sind Thiem 300 ATP-Zähler sowie ein Preisgeld von 227.585 Dollar sicher. Im ATP-Ranking bringt Thiem nur ein Finalsieg eine Verbesserung. In diesem Fall würde er um einen Platz auf Position acht steigen.