Waldviertelautobahn „kein Tabuthema“

Eine Waldviertelautobahn wurde in den vergangenen Jahren immer wieder kontrovers diskutiert. Der neue Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) will sich das nun genauer anschauen. Eine Waldviertelautobahn sei „kein Tabuthema“.

180 Millionen Euro werden bis 2020 in den Straßenausbau im Waldviertel investiert, um hier Landesstraßen zu sanieren und auszubauen. Bei Gesprächen mit Pendlern und Wirtschaftstreibenden sei aber auch eine Waldviertelautobahn immer wieder ein Thema, sagte der für Straßenbau zuständige Landesrat Ludwig Schleritzko bei einer Pressekonferenz am Mittwoch.

„Thema in der Region anschauen“

Er stehe einer solchen Autobahn wertfrei gegenüber, es sei aber wichtig, das Thema zu diskutieren: „Ich kann ganz klar sagen, dass ich mich der Idee einer Waldviertelautobahn nicht verschließe“, so Schleritzko. Das Thema müsse man sich jedoch in der Region anschauen und man müsse die Region dabei hören.

Josef Decker und Ludwig Schleritzko

NLK Burchhart

Straßenbaudirektor Josef Decker und Landesrat Ludwig Schleritzko

1,3 Milliarden Euro für Straßenbauprojekte

Insgesamt werden bis 2020 1,3 Milliarden Euro in Straßenbauprojekte in Niederösterreich investiert. Dabei gehe es Schleritzko vor allem um drei Schwerpunkte: Sicherheit, Mobilität und Ressourcenschonung. So solle jede Maßnahme des niederösterreichischen Straßendienstes dem Ziel dienen, die Sicherheit weiter zu erhöhen.

„Daher legen wir in Zukunft ein verstärktes Augenmaß auf die Entschärfung von Unfallhäufungsstellen“, betont Schleritzko. In diesem Zusammenhang wolle er auch ein „Erfolgskonzept“ der vergangenen Jahre fortführen - die Errichtung von Kreisverkehren, die weit sicherer seien als Ampelanlagen.

Grafik Straßenbauprojekte

Georg Leinweber / Allgemeiner Straßendienst

Straßenbauprojekte in Niederösterreich

Für den Wirtschaftsstandort Niederösterreich sei Mobilität ein entscheidendes Erfolgskriterium. „Unser Ziel ist die bestmögliche Verschränkung aller Verkehrsarten. Gemeinsam mit Landesrat Karl Wilfing erarbeiten wir gerade ein Maßnahmenpaket. Andererseits wollen wir die Menschen vom Verkehr in ihrer Gemeinde entlasten", erklärte Schleritzko.

Druck auf den Bund ausüben

Einer der Schwerpunkt in den kommenden Jahren werde daher die Errichtung von Umfahrungen sein, etwa in Zwettl, Wieselburg (Bezirk Scheibbs), Laa an der Thaya (Bezirk Mistelbach), Drasenhofen (Bezirk Mistelbach) oder Wiener Neustadt Ost. Bei Großprojekten im höherrangigen Straßennetz wolle man den Druck auf den Bund ausüben, damit diese Vorhaben, etwa der Ausbau der Nordautobahn (A5) rasch umgesetzt werden.

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