Darknet: 123 Kilogramm Suchtgift bestellt

Nach umfangreichen Ermittlungen im sogenannten Darknet wurden fast 700 Personen angezeigt, die zusammen 123 Kilogramm Suchtgift bestellt haben sollen. Zehn Prozent der Bestellungen kamen aus Niederösterreich.

Die 697 angezeigten Personen bestellten im Darknet, einem Netzwerk, das für illegale Geschäfte genutzt wird, laut Bundeskriminalamt 123 Kilogramm Suchtgift und 78.000 Stück Ecstasy-Tabletten. Die Drogen wurden größtenteils weiterverkauft. Fast 160 Dealer wurden ausgeforscht. Im Zuge von Hausdurchsuchungen wurden 35 Kilogramm Suchtgift und 4.500 Stück Ecstasy-Tabletten sichergestellt. Niederösterreicher bestellten im Bundesländervergleich am vierthäufigsten Suchtgift im Darknet. Die meisten Bestellungen gab es in Oberösterreich mit 32 Prozent, gefolgt von Wien mit 21 Prozent, der Steiermark mit 12,5 Prozent und Niederösterreich mit zehn Prozent.

37-jährige Drogentote aus Niederösterreich

Bei neun Drogentoten in Österreich konnte im Zeitraum von Sommer 2014 bis Jänner 2017 ein Zusammenhang mit Online-Suchtmittelbestellungen nachgewiesen werden. Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt des Ablebens betrug laut Bundeskriminalamt 30 Jahre. Unter den Drogentoten befand sich auch eine 37-jährige verheiratete Mutter aus Niederösterreich. Diese verstarb nach dem Konsum von Drogen, die in einem OnlineShop erworben worden waren.

Im Rahmen der internationalen Operation „Porto“ konnten hunderte per Post versendete Pakete abgefangen werden, die nach Österreich geliefert werden sollten. Ermittlungen ergaben, dass ein Großteil der über das Darknet verkauften, illegalen Drogen in den Niederlanden hergestellt wurde. Die Drogen wurden in Deutschland von Mittelsmännern per Post in die ganze Welt versandt. Bei der Überprüfung von Postsendungen an internationalen Flughäfen in Deutschland stellten Ermittler etwa 6.000 Postsendungen sicher. Die Empfänger verteilten sich auf 60 Nationen. Österreich liegt dabei nach den USA auf dem zweiten Platz.

„Die Spezialisten des Bundeskriminalamtes haben das Problem des internationalen Suchtgifthandels über das Darknet schnell erkannt. Hier gilt es sich – ebenso wie die Kriminellen – international zu organisieren und schlagkräftige Teams zusammenzustellen“, so Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP).

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