Barocktage Stift Melk: „Liebe und Untergang“

„Love knows no ending: Liebe und Untergang“ lautet das Motto der Barocktage Stift Melk zu Pfingsten. Intendant Michael Schade hat wieder Sängerpersönlichkeiten und Spitzenensembles gewinnen können.

Der Concentus Musicus Wien ist den Barocktagen in Melk seit mehr als einem Jahrzehnt sehr verbunden. „Unser wichtigstes Orchester“, betont Intendant und Kammersänger Schade. Der Concentus wird unter Stefan Gottfried den Eröffnungsabend und auch das Schlusskonzert bestreiten.

Michael Schade Stift Melk Bibliothek

Daniela Matejschek

Michale Schade in der Bibliothek des Stifts Melk

Der Auftakt ist mit Werken von Georg Friedrich Händel, John Dowland, Antonio Vivaldi und Henry Purcell der irdischen Liebe gewidmet. Als Solisten treten Sophie Karthäuser und Schade auf. Den „himmlischen“ Abschluss am 5. Juni bilden die „Pfingstkantaten“ von Johann Sebastian Bach. Gäste sind der Tölzer Knabenchor und der aus Niederösterreich stammende Bassist Günther Groissböck.

„Wir finden im Programm der Internationalen Barocktage 2017 alle Aspekte der Liebe - der irdischen ebenso wie der himmlischen. Das Spiel mit Gegensätzen ist eine barocke Erscheinung und der vermeintliche Unterschied zwischen Liebe und Untergang bietet Stoff für reizvolle musikalische Auseinandersetzungen“, erläutert Schade das Motto des Festivals.

Vom Barock zur Moderne

Ein weiteres Konzerthighlight ist der Auftritt von Dorothee Oberlinger, der „Königin der Blockflöte“, mit dem Ensemble Al Ayre Espanol. Die Internationalen Barocktage Stift Melk greifen darüber hinaus große Themen des Jahres 2017 auf: Zum 250. Todestag Georg Philipp Telemanns präsentiert Maddalena del Gobbo auf der Viola da Gamba „Zwölf Fantasien“ Telemanns, die man 200 Jahre lang für verloren gehalten, und im Jahr 2015 wiederentdeckt hatte. „The Sixteen“ unter der Leitung von Harry Christophers widmen einen Abend dem geistlichen Werk Claudio Monteverdis, dessen Geburtstag sich heuer zum 450. Mal jährt.

Dorothee Oberlinger

Henning Ross

„Königin der Blockflöte“: Dorothee Oberlinger

Sowohl die Barocktage für Kinder als auch das ebenfalls 2016 neu etablierte Format OffRoad Barock, ein Crossover zwischen Barock und Moderne, werden im Jahr 2017 weitergeführt. Schikaneders Jugend wird den Nachwuchs spielerisch an die barocken Wurzeln vieler auch heute noch aktueller Kinderlieder heranführen. Für OffRoad Barock konnten mit BartolomeyBittmann zwei der renommiertesten und vielseitigsten Musiker Österreichs gewonnen werden, die sowohl im Barock als auch in der Moderne zu Hause sind.

2016 freute man sich über einen Besucherrekord

Die Nachwuchsförderung, die Schade nach eigenen Worten ein Herzensanliegen ist, wird mit dem Internationalen Johann-Heinrich-Schmelzer-Wettbewerb großgeschrieben. Oberlinger, Professorin am Mozarteum Salzburg, wird der Jury vorsitzen. Mit dem mit 5.000 Euro dotierten Hauptpreis ist die Einladung verbunden, im folgenden Jahr ein Konzert zu bestreiten. Im Jahr 2016 wurden mehr als 4.000 Besucher bei den Internationalen Barocktagen im Stift Melk gezählt, ein neuer Rekord.

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