Banküberfall nach Zeugenhinweis geklärt

Die Polizei hat einen Überfall auf eine Bankfiliale in Radlberg (Bezirk St. Pölten) geklärt. Zwei maskierte und bewaffnete Täter raubten das Geldinstitut im vergangenen Jahr aus. Die Tat konnte dank eines Zeugenhinweises geklärt werden.

Die beiden Männer sollen die Tat während eines mehrtägigen Freigangs begangen haben, sagte Johann Baumschlager von der Landespolizeidirektion. Die Männer im Alter von 31 und 46 Jahren zeigten sich „trotz erdrückender Beweis- und Spurenlage“ nicht geständig, hieß es darüber hinaus in einer Aussendung.

74-jähriger Kunde wurde niedergeschlagen

Die mit Schirmkappen und Sonnenbrillen maskierten Männer hatten am Vormittag des 12. Juli 2016 eine Angestellte und einen Kunden in der Bank im Stadtteil Unterradlberg mit ihren Pistolen bedroht. Während der 46-Jährige Banknoten aus der Kassenlade in einer Tasche verstaute, schlug sein Komplize im Kunden-Safe-Raum mit dem Pistolengriff auf einen 74-jährigen Kunden ein. Der Pensionist erlitt eine Platzwunde am Kopf und musste im Universitätsklinikum St. Pölten behandelt werden.

Das Duo flüchtete mit einem dunkelgrünen Fahrzeug, woraufhin für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, 2.000 Euro ausgelobt wurden. Bei einer Tankstelle an der Donauufer Autobahn (A22) in Stockerau (Bezirk Korneuburg) wurden dank eines Zeugenhinweises Tatwaffen, Maskierung, Bekleidung und Kennzeichen des Autos in Müllbehältern gefunden und sichergestellt.

Fluchtauto offenbar bei Freigang gekauft

In der Folge wurde ein 46-jähriger Pole als Fahrzeughalter ausgeforscht, der laut Polizei wegen mehrfacher, bewaffneter Raubüberfälle in Deutschland und Polen zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt und inhaftiert worden war. Er soll bei einem seiner Haftfreigänge das spätere Fluchtauto gekauft haben.

Klärung Bankraub Radlberg

LPD / Heinz Holub

Mitarbeiter der ausgeraubten Bank, Ermittler des Landeskriminalamtes und Hinweisgeber Alois Langer bei der Übergabe der Auslobung

Wie gemeinsam mit der polnischen Kriminalpolizei ermittelt wurde, hatte der 46-Jährige im Gefängnis lediglich zu einem Mithäftling intensiveren Kontakt. Der 31-jährige Pole sitzt wegen Eigentums- und Suchtgiftdelikten in seinem Heimatland in Haft. Die beiden Männer werden nach der Verbüßung von mehrjährigen Freiheitsstrafen in Polen aufgrund von Festnahmeanordnungen der Staatsanwaltschaft St. Pölten nach Österreich ausgeliefert.