AK-Kritik an zu wenig Planposten in Spitälern

Die Arbeiterkammer (AK) kritisiert die Personalsituation in den Landeskliniken. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hatte 148 neue Dienstposten für nächstes Jahr angekündigt, laut AK würden jedoch fast 500 Posten fehlen.

Jene 148 Dienstposten mehr für die Landeskliniken seien aus Sicht der Arbeiterkammer Niederösterreich nur ein „erster Tropfen auf den heißen Stein“, sagt AK-Vizepräsidentin Brigitte Adler. Viele Bereiche seien unterbesetzt, es würden fast 500 Dienstposten in den niederösterreichischen Landeskliniken und Pflegeeinrichtungen fehlen. Zudem würden 40 Prozent der Beschäftigten laut einer Studie, die vor fünf Jahren durchgeführt wurde, unter Überlastung oder drohender Überlastung leiden.

„Diese Studie gab den Anstoß, um über einen bundesweit einheitlichen Personalschlüssel nachzudenken. Denn die Arbeit am Menschen ist in allen Spitälern und Pflegeheimen gleich anspruchsvoll und kräfteraubend, ob in Poysdorf, Scheibbs, Leoben oder Wien", so Adler. Sie betont weiter, dass eine unterschiedliche Personalausstattung, die vom Zustand der jeweiligen Landesfinanzen abhängig sei, von den Beschäftigten niemand verstehe.

NÖAAB: Land hat Mehrbedarf an Personal erkannt

Der Niederösterreichische Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerbund weist die Kritik zurück. Das Land habe den Mehrbedarf an Personal in den Kliniken erkannt, betont NÖAAB-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern. Zusätzlich könne auch für den Abbau von Überstunden und Zeitausgleich mehr Personal in den Landesklinken aufgenommen werden. Damit solle die hohe Qualität der Arbeit in den Kliniken sichergestellt werden.

Insgesamt sollen in Niederösterreich im kommenden Jahr 275 neue Dienstposten im Landesdienst geschaffen werden. Die meisten neuen Mitarbeiter werden bei den Landeskliniken und in den öffentlichen Kindergärten eingesetzt, so die Ankündigung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und ihrem Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) – mehr dazu in mehr Personal für Kindergärten und Spitäler (noe.ORF.at; 4.6.2017).

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