Mehr als 2.000 Fische durch Hitze verendet

Mehr als 2.000 Fische sind nach Schätzungen des Landesfischereiverbandes aufgrund der Hitze verendet. Deshalb wurde jetzt der entsprechende Alarmplan des Landes in Kraft gesetzt. Kritisch könnte es aktuell in der Melk werden.

Die anhaltende Trockenheit bereitet nicht nur den Landwirten Sorgen. Auch der Landesfischereiverband schlägt Alarm: Bei den aktuellen Temperaturen und den niedrigen Pegelständen heizen sich selbst fließende Gewässer stark auf. Die Folge: Der Sauerstoffgehalt sinkt, mehr als 2.000 Fische sind in den vergangenen Tagen in Niederösterreich deshalb bereits verendet - mehr dazu in Hitzewelle verursacht Fischsterben (noe.ORF.at; 2.8.2017).

tote Fische

NÖ Landesfischereiverband

28 Grad in der Melk

Bisher waren Fische in der Zwettl, der Pielach sowie in Klosterneuburg betroffen. Nun könnte es in der Melk bei Matzleinsdorf (Bezirk Melk) kritisch werden, warnt Landesfischermeister Karl Gravogl im Gespräch mit noe.ORF.at, „zuletzt haben wir hier 28 Grad Wassertemperatur gemessen.“

Fischsterben melden

Auch die Bevölkerung ist aufgerufen, die Behörden zu informieren, wenn Fischsterben beobachtet wird. Alle Infos dazu finden Sie hier.

Um ein weiteres Fischsterben zu verhindern, wurde am Mittwoch der Alarmplan des Landes in Kraft gesetzt. Er sieht eine engmaschige Kontrolle der Gewässer vor. „Wir arbeiten hier eng mit dem Land zusammen und haben dadurch Zugriff auf alle Messdaten der Flüsse“, erklärt Gravogl, „die sehen wir uns jeden Tag mindestens zwei bis drei Mal an.“ Bei alarmierenden Werten wird sofort gehandelt. Mit frischem Wasser sowie durch Umwälzung wird die Temperatur gesenkt und der Sauerstoffgehalt verbessert. Mit dieser Methode konnte etwa in Klosterneuburg ein weiteres Fischsterben verhindert werden.

Toter Fisch

NÖ Landesfischereiverband

Trinkwasserqualität von Hitze nicht beeinträchtigt

Auch in zwei Gemeinden im Weinviertel ist das Wasser ein Sorgenkind, allerdings das Trinkwasser: In Bad Pirawarth (Bezirk Gänserndorf) und Gaweinstal (Bezirk Mistelbach) ist eine erhöhte Keimzahl gemessen worden - mehr dazu in Trinkwasser in zwei Gemeinden ungenießbar (noe.ORF.at; 2.8.2017). Die Temperaturen gelten hier aber nicht als Auslöser. Generell leide die Qualität des Trinkwassers in Niederösterreich nicht unter der Hitze, betont man beim Land.

„Die normalen Verhältnisse in den Wasserversorgungsunternehmen sorgen dafür, dass diese gut isoliert sind und dass es nicht zu erhöhten Temperaturen kommt“, sagt Ulrike Schauer, Leiterin der Abteilung Umwelthygiene im Land Niederösterreich. Um einer Verkeimung im eigenen Haushalt vorzubeugen, rät die Expertin, das Leitungswasser immer kurz abrinnen zu lassen, vor allem nach dem Urlaub oder wenn es länger nicht benutzt wurde.

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