Allergien: Starke Ragweed-Saison droht

Experten rechnen heuer mit einem überdurchschnittlich starken Ragweed-Jahr. Die Pflanze gilt als Unkraut und ruft bei einem Fünftel der Allergiker zum Teil schwere Symptome hervor. Das erste Ragweed steht bereits in Blüte.

Ragweed wurde ursprünglich aus Nordamerika eingeschleppt und gehört zu den Pflanzen, die am stärksten Allergien auslösen. Mediziner rechnen heuer mit einem überdurchschnittlich starken Jahr. Vor allem in den frühen Nachmittagsstunden sei die Belastung besonders groß, sagte Uwe Berger vom Pollenwarndienst. Die Pflanze wächst vor allem im Marchfeld, im Weinviertel und in der Region südlich von Wien.

Der Unterschied zu anderen Allergien: Während etwa bei Erle und Birke 30 bis 40 Pollen pro Kubikmeter Luft notwendig sind, damit Menschen darauf allergisch reagieren, „reicht beim Ragweed schon ein Zehntel dieser Belastung aus“, sagte Berger. Außerdem reagieren die Ragweed-Pollen schneller als andere mit der Lunge. Die Betroffenen leiden in der Regel an geröteten Augen, Heuschnupfen bis hin zu Asthmaanfällen.

Ragweed in Plastiksäcken verpackt entsorgen

Die Pflanze wächst entlang der Grünstreifen neben Landstraßen und Autobahnen, aber auch im Garten. Wer bei sich im Garten das gelblich blühende Ragweed findet, sollte die Pflanze laut Berger sorgfältig entfernen: „Am besten nur mit Handschuhen ganz vorsichtig ausreißen und dann nicht am Kompost entsorgen, sondern in einem Plastiksack verpackt im Restmüll.“

Die Pollen seien nicht nur äußerst aggressiv, so Berger, sondern auch die Samen sehr hartnäckig. Bis zu 40 Jahre können die Ragweed-Samen in der Erde überleben, um bei günstigen Umweltbedingungen richtig zu wachsen beginnen.

Onlineplattform hilft bei Bekämpfung

Um Ragweed effektiv zu beseitigen, helfen auch die Straßenmeistereien mit. Die Mitarbeiter werden dafür speziell geschult. Privaten steht der Ragweedfinder als Hilfe zur Verfügung. Dieser gibt Rückmeldung, ob es sich bei der Pflanze im Garten tatsächlich um Ragweed handelt - mehr dazu in Ragweed wird per Internet bekämpft (noe.ORF.at; 5.7.2017).

Der Pollenwarndienst bekommt dadurch nebenbei auch mehr Informationen, welche Regionen in Niederösterreich besonders stark betroffen sind. Bei etwa 12.000 Straßenkilometern in Niederösterreich müssten die Straßenmeistereien bisher Prioritäten setzen. „Anhand der zusätzlichen Daten können wir künftig gezielter Schwerpunkte beim Mähen festlegen“, sagte Berger.

Links:

• Pollenallergie: Immer mehr Betroffene (noe.ORF.at; 28.5.2017)
• Allergien: Ragweed blüht bis Herbst (noe.ORF.at; 19.8.2015)
• Pollenwarndienst