Marchauen sollen wieder renaturiert werden

Niederösterreichs Flüsse brauchen mehr Platz, fordert der WWF. Ein großer Teil der Überschwemmungsflächen ist verschwunden, so eine Studie. In den Marchauen versucht man dem nun mit der Renaturierung der Au entgegenzusteuern.

Anfang dieser Woche begannen die Vorarbeiten für das Projekt. „Das meterhohe Gebüsch wird gerodet, Experten suchen das Areal nach Weltkriegsrelikten ab. Vermutlich Anfang September können die Bagger auffahren“, sagte Projektleiter Franz Steiner. Das Ziel ist es, die stillgelegten Seitenarme der March auf einer Länge von insgesamt sechs Kilometern wieder mit dem regulierten Fluss zu verbinden.

March in der Nähe von Angern

ORF

"Viele ehemals häufige Tier- und Pflanzenarten unserer Flusslandschaften haben ihre Lebensräume verloren und sind heute gefährdet“, so Gerhart Egger (WWF).

Seitenarme werden wieder durchflutet

„Der Mündungslauf der March war früher geprägt von Inseln und verzweigten Gewässerarmen. Im Laufe der Regulierung von 1930 bis 1970 wurde der Flusslauf auf einen Hauptarm verkürzt. Nun sollen Teile der Regulierung wieder entfernt werden, damit die Seitenarme durchflutet werden können“, erklärt Steiner.

Damit wird der Lebensraum für zahlreiche Tiere im Gebiet von Marchegg und Engelhartstetten (beide Bezirk Gänserndorf) verbessert, unter anderem für zahlreiche Fischarten wie den Schlammpeitzger, aber auch für Vögel wie den Bienenfresser sowie für Amphibien und Insekten.

Bienenfresser

WWF

Vögel wie der Bienenfresser sollen von der Renaturierung profitieren

Seltene Pflanzen und Tiere profitieren

Aber auch seltene Pflanzen wie die Hügelnelke oder die Wassernuss werden von den Maßnahmen profitieren. Spätestens im Februar 2018 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Finanziert wird das 3,5 Millionen Euro teure Life-Plus-Projekt zur Hälfte von der EU sowie durch die viadonau, den WWF und den Niederösterreichischen Landesfischereiverband. Weitere Unterstützung kommen vom Land Niederösterreich und dem Lebensministerium.

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