Kindergarten verzichtet auf Schweinefleisch

Im Kindergarten Amstetten wird kein Schweinefleisch mehr zum Mittagessen angeboten. Damit wolle man auch Rücksicht auf Kinder anderer Kulturen nehmen. FPÖ und ÖVP üben scharfe Kritik.

In einem Schreiben an die Eltern teilte die Kindergartenleitung mit, dass es künftig kein Schweinefleisch mehr zum Mittagessen geben werde. So soll auch auf muslimische Kinder, die der Religion nach kein Schweinefleisch essen dürfen, Rücksicht genommen werden.

FPÖ und ÖVP kritisieren Entscheidung

Für FPÖ-Landesobmann Walter Rosenkranz ist dieser Fall ein Beispiel „für die sukzessive Verbannung von Schweinefleisch von den Speiseplänen der Kindergärten“, hieß es in einer Aussendung. Er sieht das Streichen von Schweinefleisch als eine „Unterwerfung unter den Islam.“

Amstettens Vizebürgermeister Dieter Funke (ÖVP) sieht die Entscheidung als „falschen Weg“, wie er sagt. „Menschen anderer Kulturen müssen sich an unsere Kultur anpassen und nicht umgekehrt“, sagte er gegenüber noe.ORF.at, „und dazu gehört auch unsere Essenskultur.“ Besonders in Amstetten seien Schweinemast-Betriebe wichtig für die Landwirtschaft.

Speisen orientieren sich an Präferenzen der Kinder

Die Bürgermeisterin von Amstetten, Ursula Puchebner (SPÖ), versteht die Aufregung nicht. „Es gibt kein Verbot der Stadt“, so Puchebner. „Die Speisepläne der Kindergärten orientieren sich daran, was die Kinder gerne essen. Und das sind Nudeln mit Soße, Chicken Wings und sehr selten Schweinefleisch“, so Puchebner. Dass die Kindergartenleitung die Rücksichtnahme auf andere Kulturen im Schreiben erwähnte, war laut Puchebner „keine böse Absicht.“