Barbara Rosenkranz will in Nationalrat einziehen

Die Freie Liste Österreich tritt zum ersten Mal bei einer Nationalratswahl an. Die Spitzenkandidatin Barbara Rosenkranz war am Freitag in Korneuburg unterwegs. Ihr Ziel ist es, mit der neuen Liste den Einzug in den Nationalrat zu schaffen.

Zum ersten Mal geht Barbara Rosenkranz nicht als Kandidatin für die FPÖ ins Rennen, sondern für die Freie Liste Österreich (FLÖ). Ins Leben gerufen wurde die Liste vom ehemaligen FPÖ-Politiker Karl Schnell. „Es gehört etwas geändert“, sagte Rosenkranz im Gespräch mit einer potenziellen Wählerin am Freitag am Hauptplatz in Korneuburg. Sie wolle sich beim Wahlkampf hineinschmeißen, dass „es etwas wird“.

Rosenkranz: „Schluss mit Einwanderung“

Als Bundesspitzenkandidatin sowie Landesspitzenkandidatin in Niederösterreich setzt Rosenkranz unter anderem auf das Thema Zuwanderung. Asyl sei Schutz auf Zeit, so die 59-Jährige. Gleichzeitig forderte sie eine klare Unterscheidung zwischen Asyl und Einwanderung. „Zu Einwanderung haben wir überhaupt keine Verpflichtung. Ich meine, die letzten Jahre - und eigentlich auch die letzten Jahrzehnte - haben ein so großes Maß an Einwanderung gebracht, dass es jetzt einmal Schluss sein muss.“

Barbara Rosenkranz FLÖ Wahlkampf Korneuburg

ORF

FLÖ-Spitzenkandidatin Barbara Rosenkranz (r.) beim Wahlkampf in Korneuburg

Ähnlich wie die FPÖ spricht sich auch die FLÖ für einen Ausbau der direkten Demokratie aus. So sollen etwa 100.000 Wahlberechtigte künftig eine Volksabstimmung einleiten dürfen. Der FPÖ wirft Rosenkranz gleichzeitig vor, die Hürde mit 250.000 Unterschriften zu hoch anzusetzen.

Volksabstimmung über Verbleib in der EU

Dass man sich inhaltlich kaum von den Freiheitlichen unterscheide, wies Rosenkranz zurück. Einen „eklatanten Unterschied“ ortet sie etwa bei der Position zur Europäischen Union. „Die FPÖ hat jede EU-Kritik aufgegeben, wohl wissend, dass man, wenn man EU-kritisch ist oder gar den Bürgern es überlassen will, ob sie bleiben wollen oder nicht, dass man natürlich so in eine Regierung nicht kommen kann“, führte die 59-Jährige aus.

Sollten Eurozone und Schengenraum tatsächlich ausgeweitet werden, wie es zuletzt EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker gefordert hatte, soll es laut Rosenkranz in Österreich eine verbindliche Volksabstimmung geben, ob man unter diesen Bedingungen noch in der EU bleiben will.

Generell spricht sich Rosenkranz dafür aus, dass die Europäische Union reformiert gehöre, indem unter anderem die einzelnen EU-Staaten Souveränitätsrechte wieder zurückbekommen. Für die Nationalratswahl setzte sich die FLÖ ein klares Ziel: „Wir wollen in den Nationalrat einziehen“, so Rosenkranz.