Hofer will bestes FPÖ-Ergebnis erreichen

Knapp eine Woche vor der Nationalratswahl war Norbert Hofer in Niederösterreich unterwegs. Der Listenzweite der FPÖ gab sich beim Oktoberfest in Reingers (Bezirk Gmünd) zuversichtlich. Er will „27 Prozent plus“ erreichen.

Bis zu 3.000 Besucher pro Tag werden am Oktoberfest in Reingers erwartet. Eine Bühne, die auch Politiker nicht auslassen wollen. Beim Bieranstich am Freitagabend musste Norbert Hofer dem offiziellen Vertreter des Landes, Landesrat Karl Wilfing (ÖVP), den Vortritt lassen. Als Fotomotiv war der dritte Nationalratspräsident aber begehrt. „Klar, machen wir ein Foto“, gab sich Hofer amikal.

Bei der Bundespräsidentenwahl 2016 erreichte Hofer in Reingers mehr als 66 Prozent der Stimmen. Nun kandidiert er auf dem zweiten Listenplatz für den Nationalrat. „Ich bin mit kurzen Pausen tatsächlich schon fast zwei Jahre im Wahlkampf. Ich freue mich darauf, jetzt auch inhaltlich einmal arbeiten zu können. Das ist ja Sinn der Politik, sich zu überlegen, mit welchen Konzepten man Österreich verändert.“

Nobert Hofer beim Oktoberfest in Reingers

Mike Ranz

Norbert Hofer will bei der Nationalratswahl „27 Prozent plus“ erreichen

Silberstein-Affäre „Schaden für die Demokratie“

Hier setzt die FPÖ auf bekannte Themen wie Grenzkontrollen, Mindestsicherung oder direkte Demokratie. Gewarnt wird vor einer neuerlichen Zusammenarbeit zwischen SPÖ und ÖVP. Zur Causa Silberstein und dem Schlagabtausch der Regierungsparteien sagte Hofer, dass die Grenzen eines normalen Wahlkampfes „schon lange überschritten worden sind.“

„Wenn man so etwas tut, darf man nicht vergessen: Es gibt auch einen Tag nach dem Wahltag und man sollte wissen, dass man Verantwortung für Österreich hat und mit so einer Vorgangsweise auch dem Staat schadet“, so Hofer gegenüber noe.ORF.at. Er halte es für möglich, dass die FPÖ Kapital aus dem Streit zwischen SPÖ und ÖVP schlage: „Wir merken, wie ernst es ist und dass es ein schwerer Schaden für die Demokratie ist. Aber es wird schon so sein, dass viele Menschen sagen: ‚Es reicht und wir wollen keine Mehrheit für Rot und Schwarz mehr haben.‘“

Nobert Hofer beim Oktoberfest in Reingers

Mike Ranz

Der Listenzweite der FPÖ, Nobert Hofer, warb beim Oktoberfest in Reingers um Stimmen

Etwas mehr als eine Woche vor der Wahl musste sich Hofer die Bühne bei der Eröffnung des Oktoberfest mit mehreren Mitbewerbern teilen: Auch die Nationalratsabgeordnete Martina Diesner-Wais (ÖVP) und die Spitzenkandidatin der FLÖ, Barbara Rosenkranz, waren zu Gast. Am Waldviertel schätze Hofer die Ruhe und Geborgenheit, sagte er, und der angehende Privatpilot will wiederkommen: „Habt ihr einen Flugplatz in der Nähe, wo ich mit der Cessna landen kann?“, fragte er den Klubobmann der FPÖ Niederösterreich, Gottfried Waldhäusl. „In Dobersberg freilich“, antwortete dieser.

Wiederantritt bei Bundespräsidentenwahl

Hofer hofft im Hinblick auf den 15. Oktober auf das bislang beste Ergebnis bei einer Nationalratswahl: „Das wären 27 plus. Ja, ich halte das für wahrscheinlich“. Unabhängig vom Ausgang der Wahl will er in fünf Jahren wieder für das Amt des Bundespräsidenten kandidieren: „Man wird sehr oft darauf angesprochen und ich sage immer: Ja, ich werde in fünf Jahren wieder dabei sein und noch einmal versuchen, dieses höchste Amt im Staat zu erreichen.“

Gernot Rohrhofer, noe.ORF.at