Niederösterreich ist Vorbild bei Mülltrennung

888.000 Tonnen Hausmüll wurden 2016 in Niederösterreich getrennt. Niederösterreich gilt damit in Europa als Vorbild. Künftig soll die Trennung des Mülls noch effizienter werden, Wertstoffzentren sollen die Mülltrennung erleichtern.

Mülltrennung Niederösterreich Vorbild

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Bis vor 25 Jahren war das Motto der Müllentsorgung leicht erklärt: Loch auf, Müll hinein. Im Jahr 2016 wurden in Niederösterreich hingegen 68 Prozent des Hausmülls recycelt - vom Altglas über Papier und Kartonagen bis hin zu Altmetall und Plastik. Auch der „Nöli“, in dem alte Speiseöle und Fette gesammelt und zu Biodiesel verarbeitet werden, ist mittlerweile bekannt.

Das Recycling soll künftig aber noch effizienter werden, vor allem beim Plastikmüll, wünscht sich Anton Kasser, Präsident der NÖ Umweltverbände: „Es gibt ganz sicher noch Luft nach oben. Wir erleben, dass die Recyclingwirtschaft vieles verändert, so können wir aus Kunststoff etwa wieder Kunststoff machen, der auch in Form von Produkten wiederverwertet wird.“

„Vorzeigeprojekt“ Werkstoffzentrum Wagram

Über das Mülltrennen einzelner Kunststoffarten wollen die Umweltverbände die Menschen noch besser informieren. Mehr Service sollen auch neue Sammelzentren bringen. In Kollersdorf (Bezirk Tulln) wurde am Freitag das Wertstoffzentrum Wagram eröffnet. „Ein Vorzeigeprojekt“ des Gemeindeverbandes für Abfallbeseitigung in der Region Tulln, wie es die NÖ Umweltverbände bezeichnen.

Mülltrennung Niederösterreich Vorbild

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Am Freitag wurde das neue Werkstoffzentrum in Kollersdorf eröffnet

Die Gemeinden arbeiten dabei eng zusammen und sparen Investitionskosten, erklärte Alfred Riedl, Obmann des Gemeindeverbands für Abfallwirtschaft und Abgabeneinhebung im Verwaltungsbezirk Tulln die Vorteile: „Es gibt bürgerfreundliche Öffnungszeiten, es ist kosten- und gebührensparend und es ist in Zukunft der Auftrag, gemeinsam und miteinander zu arbeiten.“

Vom Recycling zur Kreislaufwirtschaft

Das langfristige Ziel ist es aber, vom Recycling zur sogenannten Kreislaufwirtschaft zu kommen. Das bedeutet, dass kaum noch Müll weggeworfen werden muss. Beim Elektroschrott etwa kann in Zusammenarbeit mit der Industrie fast alles wieder verwendet werden, erklärte Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP): „Die Industrie braucht reine Stoffe, und je besser getrennt wird, umso mehr Stoffe können wiederverwertet werden.“

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