Hightech hält nun auch auf dem Acker Einzug

Nach der Industrie hält auch in der Landwirtschaft immer mehr Hochtechnologie Einzug. Kleine Bauernhöfe rechnen sich oft nicht und werden stillgelegt, größere Betriebe expandieren und werden von immer weniger Menschen bewirtschaftet.

Die Landwirtschaft unterliegt einem schnellen Wandel. Bis vor sieben Jahrzehnten waren vor den landwirtschaftlichen Geräten noch Tiere vorgespannt und viele Menschen in der Landwirtschaft beschäftigt. Im Jahr 2017 übernimmt die Technik hingegen vieles schon ganz allein, etwa bei der Bewirtschaftung von Äckern und Wiesen, erklärte Landwirt Stefan Kohl aus Michelhausen (Bezirk Tulln): „Der Acker wird über Satelliten vermessen, der Traktor übernimmt die Daten zum Lenken und fährt somit selbstständig.“

Landwirtschaft Digitalisierung

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Dank Technik können die modernen Traktoren bereits selbstständig fahren

Das Satellitennetz RTK wurde vom Maschinenring Österreich angelegt, einem Verein, dem niederösterreichweit 15.000 Landwirte angehören. Der Traktor wird über dieses Signal zentimetergenau gelenkt und kommuniziert mit den angehängten Geräten. Die Technik erleichtere zwar die Arbeit, ist aber auch kostspielig, hielt Kohl fest: „Der Traktor kostet etwa 170.000 Euro. Wirtschaftlich ist er nur deswegen, weil wir ihn in einer Gemeinschaft nützen.“

46 Landwirte teilen sich drei Traktoren

Die 46 Mitglieder teilen sich drei Traktoren, zwei davon sind mit dieser Technik ausgerüstet. Reserviert werden die Fahrzeuge ebenfalls digital, entweder vom Computer aus oder vom Mobiltelefon.

Hochgerüstete Maschinen, die sich mehrere Landwirte teilen, werden laut Robert Winkler vom Maschinenring die Zukunft der Landwirtschaft sein: „Die Landwirte kaufen die Technik, der Maschinenring unterstützt bei den gesamten Prozessen. Somit hat auch ein kleiner Landwirt die Möglichkeit, auf eine aktuelle Technik zuzugreifen.“

Der Traktor steuert je nach Untergrund automatisch den Reifendruck, wodurch wiederum Diesel gespart wird. Die Technik hilft aber auch bei der Analyse der Bodenbeschaffenheit, erklärte Winkler: „Ein Feld ist ja nicht immer gleich. Es gibt heutzutage aber schon Techniken, die erkennen, wo etwa mehr oder weniger gespritzt oder gedüngt werden muss. Das sind genau die Dinge, wo man einsparen und effizienter arbeiten kann.“

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