Zwazl hält Pflichtmitgliedschaft für wesentlich

Die Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich, Sonja Zwazl, kritisierte am Freitag die von der FPÖ geforderte Abschaffung der Pflichtmitgliedschaft in den Kammern. Sie halte sie „für etwas Wesentliches“, sagte sie.

Ohne die Pflichtmitgliedschaft in der Wirtschaftskammer sieht Sonja Zwazl keine Chance, ihre Positionen als Unternehmerin weiterzubringen. „Für mich ist das sensationell, welche Anliegen man als Unternehmerin und Unternehmer einbringen und umsetzen kann“, sagte Zwazl, „also ich fürchte keine Diskussion.“ Auch vor einer Abstimmung unter den Mitgliedern über die Pflichtmitgliedschaft habe man bei der Wirtschaftskammer Niederösterreich keine Angst, heißt es.

Zwazl will Funktionsperiode bis 2020 erfüllen

Zwazl folgt damit der Linie von Wirtschaftsminister Harald Mahrer (ÖVP), der gestern als neuer Wirtschaftsbund-Obmann nominiert wurde. Er dürfte Christoph Leitl als Präsident der Wirtschaftskammer Österreich nachfolgen. Der Nominierung von Mahrer steht Zwazl positiv gegenüber. Sie selbst möchte die volle Funktionsperiode erfüllen, wie sie auf Nachfrage erklärte: „Ich bin bis 2020 gewählt.“ Zu den laufenden Koalitionsverhandlungen meinte Zwazl: „Jetzt lassen wir einmal arbeiten.“

Mit der Aktion „Halbzeitbilanz“, die am Freitag startete, will die Wirtschaftskammer Niederösterreich mit einer Multimedia-Kampagne und einer Besuchsoffensive der Funktionäre bei Mitgliedsunternehmen über die Leistungen der Kammer informieren. Zudem soll Feedback eingeholt werden. Mittransportiert werden sollen Anliegen der niederösterreichischen Wirtschaft, die in einem Positionspapier unter dem Motto „Mehr“ in sieben Kapitel - von Entbürokratisierung bis Kooperation - zusammengefasst wurden.

57.000 Personen nutzen Wirtschaftskammer-Service

Jährlich nutzen 57.000 Personen das Serviceangebot der Wirtschaftskammer, man erreiche 60 Prozent der Mitgliedsbetriebe, so WKNÖ-Direktor Franz Wiedersich. Die Unterstützung bei Behörden mit Eingaben und Schriftsätzen werden am häufigsten in Anspruch genommen - 60.000 Kunden und Geschäftspartner fragten diese nach. 40.000 holten Auskünfte zu Arbeits- und Sozialrecht, Steuer- und Finanzrecht sowie zu Vergabe-und Umweltrecht ein. 14.000 Geschäftspartner nahmen Gründungs-, Förderungsberatungen und ökologische Betriebsberatungen in Anspruch und 10.000 wandten sich für branchenspezifische Fachauskünfte an die Kammer.

Die 64.000 Ein-Personen-Unternehmen machen fast die Hälfte der Mitglieder aus, sie haben demnach durchschnittlich eineinhalb Mal jährlich Kontakt mit der Wirtschaftskammer. Die etwa 37.000 Klein- und Mittelbetriebe (bis 99 Mitarbeiter) haben im Durchschnitt zwei Mal und die 600 Großunternehmen (ab 100 Beschäftigten) 19 Mal Kontakt mit der Wirtschaftskammer.

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