Starkes Beben im Bezirk Neunkirchen

Südlich von Neunkirchen hat am Freitag die Erde gebebt. Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) spricht von einer Magnitude von 3,7. Beben dieser Stärke gibt es in Niederösterreich nur alle zwei bis drei Jahre.

Gegen 17.40 Uhr bebte am Freitag im Industrieviertel, südlich von Neunkirchen, die Erde. Laut ZAMG wies das Erdbeben eine Stärke von 3,7 auf. „Erdbeben dieser Stärke kommen in Österreich gar nicht so häufig vor - man kann sagen in Niederösterreich nur alle zwei bis drei Jahre. Das bedeutet, das ist für uns schon ein größeres Ereignis“, sagt Seismologin Rita Meurers.

Mehr als 600 Meldungen aus der Bevölkerung gingen in den ersten Stunden nach dem Erdbeben bei der ZAMG ein, die Anzahl wird in den nächsten Tagen noch weiter steigen. „Die Menschen haben ein Wackeln des ganzen Gebäudes gemerkt, die Möbel haben sich bewegt, teilweise sind auch Gegenstände umgefallen oder wurden verschoben“, so Meurers.

Beben wurde „kräftig verspürt“

Das Erdbeben wurde bis in den Raum Melk, Mödling, bis nach Gänserndorf und auch in den Nachbarbundesländern Burgenland und der Steiermark verspürt. Laut ZAMG kann es bei Erdbeben dieser Stärke in der Nähe des Epizentrums zu leichten Schäden, wie etwa Rissen im Verputz, kommen.

Die drei stärksten Erdbeben 2017:

  • 10. November, Neunkirchen: Stärke: 3,7
  • 8. November, Alland: Stärke: 3,1
  • 17. Oktober, Gloggnitz: Stärke: 3,0

Diesen Herbst hat es laut der Seismologin überdurchschnittlich viele spürbare Erdbeben in Niederösterreich gegeben. In diesem Jahr waren es bisher 14 wahrnehmbare Erdbeben, wobei sich nur eines im ersten Halbjahr und 13 im zweiten Halbjahr ereigneten. „Aber es ist kein Hinweis darauf, wie es weiter gehen wird. Es ist kein Vorzeichen, dass vielleicht noch ein stärkeres Erdbeben kommt. Man kann das so nicht interpretieren“, so Meurers.

In Niederösterreich können im Gebiet um den Semmering und im südlichen Wiener Becken laut ZAMG immer wieder stärkere Erdbeben vorkommen. „Es ist so, dass sich im Untergrund ständig die Spannungen aufbauen. Wenn ein gewisser Reibungswiderstand im Gestein überschritten wird, dann kommt es zu einem Bruch entlang von tektonischen Störungslinien und dieser Bruch ist das Erdbeben“, sagte Meurers.

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