Mehr Geld für Krankentransporte

Niederösterreichs Rettungsorganisationen bekommen mehr Geld für Krankentransporte. Das hat die Landesregierung beschlossen. Die Finanzierung der Rettungs- und Krankentransporte ist Aufgabe der Gemeinden.

Waren es pro Einwohner und Jahr bislang 2,18 Euro bis 4,80 Euro, mit denen sich Gemeinden an den Kosten der Krankentransporte beteiligten, sind es nun vier bis zwölf Euro. Dadurch sollen gestiegene Personalkosten, höhere Treibstoffpreise oder teurere Fahrzeuge abgegolten werden, wobei die Höhe der Beiträge letztlich vom Bedarf abhängen werde, sagte die zuständige Landeshauptfrau-Stellvertreterin Karin Renner (SPÖ) gegenüber noe.ORF.at.

Grafik Rettungsbeiträge

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Die Neuordnung der Gemeindebeiträge

Von Gemeinde zu Gemeinde können die Beiträge, die per Gesetz geleistet werden müssen, also unterschiedlich hoch sein, so Renner: „Ob man in den Mindestbetrag oder in den Höchstbetrag fällt, hängt von vielen Faktoren ab. Die Details sind von den Gemeinden jeweils mit den Rettungsdiensten zu verhandeln.“

Einstimmiger Beschluss der Landesregierung

Der Beschluss für die Anpassung der Beiträge wurde am Dienstag in der Sitzung der Landesregierung einstimmig gefasst. Zur Anwendung sollen die neuen Tarife schon in den nächsten Tagen kommen. „Wir haben die Planungssicherheit hergestellt. Die Gemeinden werden nun mit dem Arbeiter-Samariter-Bund und dem Roten Kreuz in Verhandlungen treten“, so die Landeshauptfrau-Stellvertreterin.

Bis Jahresende sollen zwischen den Rettungsorganisationen und den Gemeinden außerdem neue Verträge abgeschlossen werden, die eine automatische Indexanpassung vorsehen. Die Rettungsorganisationen zeigen sich zufrieden: „Wir haben bei Sanitätern und Notfallsanitätern Ausbildungen auf höchstem Niveau, das alles kostet viel Geld. Wir müssen, wenn wir verantwortungsvoll vorgehen wollen, das auch planen können. Das heißt, die Organisationen müssen wissen, mit welchen Einnahmen sie rechnen können, damit sie nicht nur Defizite bauen“, sagt Otto Pendl, der Präsident des Arbeiter-Samariter-Bundes in Niederösterreich.

Rotes Kreuz: „Erster Schritt der Ausfinanzierung“

Beim Roten Kreuz ist von einem „ersten Schritt der Ausfinanzierung der Rettungs- und Krankentransporte“ die Rede. Alleine das Rote Kreuz in Niederösterreich transportiert jedes Jahr mehr als 800.000 Patientinnen und Patienten, wobei pro Fahrt im Durchschnitt Kosten von 107 Euro anfallen.

„Wir hatten ein sehr gutes Gesprächsklima mit dem Gemeindebund, aber auch mit dem Land. Wir werden die Verhandlungen fortsetzen, sodass wir diesen Leistungsbereich einer Finanzierung zuführen können, damit dieser gedeckt ist“, sagt Rot-Kreuz-Präsident Josef Schmoll. Die Anpassung der Gemeindebeträge soll also nur der erste Schritt für eine generelle Neuordnung des Rettungswesens sein.

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