Unlösbares Verkehrschaos in Brunn am Gebirge

Brunn am Gebirge (Bezirk Mödling) verzeichnet einen enormen Zuzug, der die Marktgemeinde vor große Probleme stellt, denn es fehlt an Baugründen und Wohnraum. Auch für das Verkehrschaos im Ort gibt es keine Lösung.

Der Franz-Anderle-Platz bildet das Zentrum in Brunn am Gebirge. Hier steht das Gemeindeamt, das derzeit von Grund auf renoviert wird. Der Platz ist umgeben von schmucken, alten Häusern, und noch etwas gehört zum täglichen Ortsbild: eine Blechlawine, die sich durch den Ortskern quält. „Der Verkehr ist allerdings großteils hausgemacht“, sagt Bürgermeister Andreas Linhart (SPÖ).

Es gebe derzeit kein Konzept, wie man die Situation ändern könnte. „Wir haben rundherum keine Felder, auf denen wir Umfahrungsstraßen bauen könnten“, erklärt Linhart, „natürlich kann man Utopien wie Untertunnelungen und Ähnlichem anhängen. In Wahrheit muss ich ganz ehrlich sagen - auch wenn es für einen Politiker vielleicht ein bisserl ungeschickt ist, einen Lösungsansatz, der eine wirkliche Erleichterung bringt, sehe ich nicht.“

Brunn am Gebirge Verkehr

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Täglich rollt der großteils hausgemachte Verkehr durchs Ortszentrum

Die Marktgemeinde hat derzeit knapp 12.000 Einwohner. Der Ort liegt im Wienerwand und hat auch seine schönen, versteckten Plätze. Dies und die Nähe zu Wien sind wohl die Gründe dafür, dass trotz der Verkehrsmisere viele Menschen nach Brunn übersiedeln möchten - nach Untersuchungen von Immobilienfirmen bis zu 4.000 Personen. Doch da folgt gleich das nächste Problem, denn es gibt kaum mehr Platz, um Häuser zu bauen, von neuen Baugründen ganz zu schweigen. „Baugründe werden hier schon lange nicht mehr gewidmet“, so der Bürgermeister.

Fast nur mehr privater Grundkauf möglich

Sollte man das Glück haben, privat einen Baugrund erwerben zu können, dann muss man dafür tief in die Tasche greifen. „Wir haben hier Quadratmeterpreise in der Berglage von etwa 800 Euro, im Ort ist es ‚etwas günstiger‘. Als ‚Normalsterblicher‘, wenn man nicht geerbt hat oder sehr gut verdient, tut man sich in Brunn am Gebirge schon schwer“, mein Linhart.

Brunn am Gebirge Villengegend

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Es gibt in Brunn am Gebirge fast keine Baugründe mehr, bei Privatverkäufen ist unter 800 Euro pro Quadratmeter kaum etwas zu bekommen

Brunn am Gebirge ist wohl ein typisches Beispiel für die Situation von Gemeinden im „Speckggürtel“ südlich von Wien. Der Bürgermeister ist überzeugt, dass die Probleme, die man hier hat, wohl auch bald viele Nachbargemeinden zu spüren bekommen, wenn sie nicht ohnehin schon damit zu kämpfen haben.

Otto Stangel, noe.ORF.at

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