Bauern spenden Gemüse für Bedürftige

Niederösterreichs Bauern werden künftig ein Projekt der Caritas unterstützen. Gemüse, das nicht mehr an Supermärkte verkauft wird, sollen bedürftige Menschen bekommen. Es wird an 16 Ausgabestellen der Caritas verteilt.

160.000 Tonnen an genussfähigen Lebensmitteln werden laut Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) in Österreichs Privathaushalten pro Jahr in den Müll geworfen, allein in Niederösterreich seien es 30.000 Tonnen. Pro Haushalt landen demnach jährlich 90 Kilo bzw. Lebensmittel im Wert von 300 Euro im Abfall. „Wir wollen weg von einer Wegwerfgesellschaft und hin zu einer Verantwortungsgesellschaft“, so Pernkopf in einer Pressekonferenz am Freitag.

25 Bauern beliefern Ausgabestellen

„Lebensmittel gehören in den Magen und nicht in den Müll“, betonte Caritas-Präsident Michael Landau. Als Drehschreibe der am Freitag präsentierten Kooperation fungiert der Gemüsebauverband. Landwirte stellen Erdäpfel, Karotten, Zwiebeln sowie saisonales Obst und Gemüse zur Verfügung. Derzeit machen 25 Bauern in Niederösterreich mit, laut dem Gemüsebauverband werden es laufend mehr. Weitere Betriebe könnten sich noch melden, hieß es.

Le+O sei mit mehr als 1.000 Ehrenamtlichen eines der größten Freiwilligenprojekte der Caritas, sagte Landau. Armutsbetroffene erhalten an 14 Ausgabestellen in Wien und zwei in Niederösterreich (Mödling und Schwechat) zu einem symbolischen Preis Lebensmittel wie etwa Reis, Zucker, Teigwaren oder Konserven, aber auch Hygieneartikel, Windeln oder Waschpulver. Insgesamt werden pro Woche rund 14 Tonnen Lebensmittel ausgegeben, im Jahr sind es mehr als 700 Tonnen. Bisher sind laut Landau 28.000 Haushalte bzw. 87.000 Menschen unterstützt worden. Das Projekt wurde 2009 ins Leben gerufen und wird ausschließlich über Spenden finanziert.