Heimische Lebensmittel in 100 Großküchen

Auf unseren Tellern sollen mehr heimische Lebensmittel landen. Am Mittwoch wurde eine erste Maßnahme präsentiert, wonach ab sofort 100 Großküchen des Landes ausschließlich mit heimischen Produkten versorgt werden.

Bei einer Pressekonferenz informierten Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und ihr Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) am Mittwoch gemeinsam mit Hermann Schultes, dem Präsidenten der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, über die neue „Initiative für mehr heimische Lebensmittel auf unseren Tellern“.

Landwirtschaft sichert Arbeitsplätze

Landwirtschaft hat in Niederösterreich einen hohen Stellenwert, es gibt 40.000 landwirtschaftliche Betriebe hierzulande und 100.000 Menschen arbeiten in diesem Bereich. Doch die Preisentwicklung am internationalen Markt führte zuletzt dazu, dass in den heimischen Küchen immer öfter ausländische Produkte landen. Hier steuert das Land nun dagegen - konkret dort, „wo man das sofort tun kann“, nämlich in Landeseinrichtungen, etwa in Pflegeheimen oder Landeskliniken, hieß es.

Die Landwirtschaft sei „ein wichtiger Faktor, um Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern“, betonte Mikl-Leitner, dass die Landwirte auch darauf achten, „dass gesunde und regionale Lebensmittel auf den Tisch kommen“. Seitens des Landes habe man es sich zur Aufgabe gemacht, „dass in Zukunft noch mehr regionale Lebensmittel auf die Tische in unserem Bereich kommen“.

Landeshauptfrau-Stellvertreter Pernkopf habe im Jahr 2016 mit der Landwirtschaftskammer Niederösterreich das Pilotprojekt „Gut zu wissen“ in den Landeskliniken gestartet und dieses werde nun auch auf den Pflegeheimbereich und andere Landesküchen ausgeweitet, betonte Mikl-Leitner, dass die Umstellung bis Ende des Jahres zu erfolgen habe. Das Projekt stehe für Qualität, Transparenz und Herkunftsbezeichnung von Lebensmitteln.

100 Küchen beteiligen sich an Initiative

„Rund 100 Küchen beteiligen sich an der Initiative - sei es in der Landhausküche, in allen Landeskliniken und Pflegeheimen, in den Landwirtschaftlichen Fachschulen und weiteren Partner-Küchen“, führte die Landeshauptfrau aus, dass in den 100 Großküchen jährlich zehn Millionen an Essensportionen aufgetischt werden und diese einen Einkaufswert von 21 Millionen Euro hätten.

Umsetzen werde man das, indem man in der Beschaffung der Produkte vom Billigstbieter- auf das Bestbieterprinzip umsteige und künftig die hohen österreichischen Qualitätsstandards ausschreibe. Damit würden automatisch alle Billig-Produzenten aus dem Ausland ausscheiden, weil sie mit den hohen Ansprüchen nicht mithalten könnten.

Gesunde Kantinenkost Großküche KABEG

ORF

In den Großküchen des Landes sollen nur noch heimische Lebensmittel zum Einsatz kommen

Landeshauptfrau-Stellvertreter Pernkopf sprach von „ganz konkreten Taten“, die man mit der neuen Initiative setze und betonte, dass die Bäuerinnen und Bauern mit dem Land Niederösterreich einen verlässlichen Partner und Kunden an ihrer Seite hätten. Heimische Qualitätsstandards seien besonders wichtig, man wolle keine Käfighaltung oder GVO (Gentechnisch veränderte Organismen) und keine Turbomast, aber man wolle eine niedrige Besatzdichte, eine gesicherte Herkunftsbezeichnung, anerkannte Qualitätsprogramme und strenge Kontrollen. Laut Pernkopf stärke man mit der neuen Initiative auch den ländlichen Raum.

Schultes spricht von „Meilenstein“

Landwirtschaftskammer-Präsident Schultes sprach von einem „besonderen Tag“, damit werde ein Programm „rund“, an dem lange gearbeitet worden sei, und damit werde „anerkannt, was die Bäuerinnen und Bauern leisten“. Damit stehe der Bevölkerung „das, was die Bäuerinnen und Bauern täglich an Qualität bringen“, auch am Teller zur Verfügung. Präsident Schultes sprach von einem „Meilenstein“.

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