Mordkomplott in Jugendwohnheim vereitelt

In einem Heim der Therapeutischen Gemeinschaften (TG) im Bezirk Wiener Neustadt ist ein Mordkomplott vereitelt worden. Ein ehemaliger Heimbewohner, der über angebliche Missstände berichtet hatte, soll einen Überfall geplant haben.

Während eine Sonderkommission den Vorwürfen gegen die TG nachgeht, kam es laut „Kurier“ in der Nacht auf Mittwoch zu einem dramatischen Zwischenfall in dem Heim in Ebenfurth: Der ehemalige Bewohner, der Anfang Dezember über angebliche Missstände berichtet hatte, soll versucht haben, den Geschäftsführer zu überfallen.

Staatsanwaltschaft bestätigt Ermittlungen

Der Verdächtige soll mit einem Messer bewaffnet um das Haus geschlichen sein. Laut einem Onlinebericht der Tageszeitung konnte er von der Polizei aber überwältigt und festgenommen werden. Zwei Komplizen dürften zuvor „kalte Füße bekommen“ haben: Sie warnten den Geschäftsführer, der sich daraufhin im Haus verbarrikadierte und die Exekutive verständigte. Verletzt wurde niemand.

„Es laufen Ermittlungen wegen des Verdachts eines verbrecherischen Komplotts und Mordversuchs. Es dürfte den Plan gegeben haben, eine bestimmte Person zu überfallen, dessen Auto zu rauben und eventuell auch diese Person zu töten“, wurde der Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt, Erich Habitzl, zitiert.

Haus in Wiener Neustadt

Monatsrevue / Thomas Lenger

Das Jugendwohnheim im Bezirk Wiener Neustadt

Zwei ehemalige Mitarbeiter und drei Jugendliche hatten sich Anfang Dezember an die Medien gewandt und u. a. von Erniedrigungen durch Betreuer berichtet. Während die Grünen eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft ankündigten, um die private Einrichtung durchleuchten zu lassen, richtete der zuständige Landesrat Franz Schnabl (SPÖ) eine Sonderkommission ein. Diese ermittle „auf Hochtouren“, teilte deren Leiterin Simone Metz am Dienstag mit. Einen Endbericht stellte sie für Mitte Februar in Aussicht.

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