SKN startet Mission „Klassenerhalt“

In der Fußball-Bundesliga beginnt am Samstag die Rückrunde. Während die Admira in der Winterpause ihren Toptorjäger verlor, rüstete St. Pölten für die Mission Klassenerhalt personell auf.

Nur sieben Punkte aus 20 Spielen und negative Ligaspitze bei geschossenen und erhaltenen Toren – mit dieser Hypothek aus der Hinrunde will der mit neun Punkten Rückstand abgeschlagene Tabellenletzte aus St. Pölten trotzdem im Frühjahr neu durchstarten. „Ich hätte auch lieber neun Punkte Vorsprung, aber es liegt an uns, den Beweis anzutreten, dass wir zur Liga gehören“, gibt sich SKN-Trainer Oliver Lederer weiter zuversichtlich. „Wir wissen, dass wir eine schlechte Herbstsaison gespielt haben und haben in der Winterpause darauf reagiert“, erklärt SKN-Sportdirektor Markus Schupp bei der Frühjahrspressekonferenz der Bundesliga. „Wir haben die Qualität im Kader verbessert und den Konkurrenzkampf dadurch auch erhöhen können.“

SKN aktivster Bundesligist am Transfermarkt

Konkret holte der SKN gleich sechs neue Spieler an Board und war vor dem Rückrundenstart damit am Transfermarkt der aktivste Bundesligist, auch wenn der Großteil der Neuzugänge nur auf Leihbasis verpflichtet wurde. Im Mittelfeld kam David Atanga von den Salzburgern und Eren Keles und Philipp Malicsek von Rapid, die Abwehr wurde mit Sturm-Graz-Leihgabe Luan und dem Ex-Admiraner Patrick Wessely verstärkt und im Tor gibt es mit Filip Dmitrovic vom LASK eine neue Nummer eins. Der in der Hinrunde gesetzte Christoph Riegler muss dem neuen Konkurrenten vorerst Platz machen.

Dmitrovic

GEPA/ A. Djorovic

Filip Dmitrovic (li.) ist die neue Nummer eins im Tor des SKN

„Wir haben Dmitrovic geholt, weil er auch fußballerisch besser ist“, rechtfertigt Trainer Lederer seine Entscheidung gegen Riegler, „er hat im Training sofort aufgezeigt und muss nicht mit dem Negativlauf vom Herbst leben. Ich hoffe, das bringt neue Impulse.“ Auf Dmitrovic wartet gleich bei seinem Debüt ein Duell mit dem LASK, der ihm bis Sommer in St. Pölten mehr Spielzeit ermöglichen will.

Für den SKN beginnt am Samstag in Linz die Mission „Klassenerhalt“. Sportdirektor Schupp will mit dem Schwung aus der vierwöchigen Vorbereitung den ersten Schritt nach vorne sehen. „Wir freuen uns auf die Aufgabe. Der LASK hat zwar eine hervorragende Hinrunde gespielt, aber wir sind in keiner Weise chancenlos und wollen die Möglichkeiten, die es gibt, ergreifen.“ Mit der schwierigen Ausgangsituation könnte zum Saisonende letztlich auch die Ligareform zum rettenden Anker werden. Von den derzeitigen Kandidaten aus der Ersten Liga für das entscheidende Relegationsspiel würden etwa Wiener Neustadt und Hartberg mit ihren Stadien aktuell keine Bundesliga-Lizenz erhalten.

Knasmüllner-Wechsel für Admira kein Rückschlag

Vergleichsweise komfortabel ist die Lage bei der Admira, die als Tabellenvierter in die Rückrunde startet und damit über den Erwartungen liegt. „So weit vorne zu sein war doch etwas überraschend. Aber wenn wir schon mal da sind, wollen wir den Europacupstartplatz auch verteidigen“, gibt Trainer Ernst Baumeister vor. Größte Herausforderung für die Südstädter ist dabei der Abgang von Christoph Knasmüllner, der nach zwölf Toren in der Hinrunde vom englischen Zweitligisten Barnsley abgeworben wurde.

Knasmüllner

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Die Admira will den Abgang von Christoph Knasmüllner (li.) vorerst intern kompensieren

„Wir müssen unser System nicht ändern. Die anderen Spieler müssen einfach mehr Tore machen“, scherzt Baumeister nachdem der Knasmüllner-Wechsel fixiert wurde. Der 61-Jährige baut auf die eigene Nachwuchsschmiede. „Jeder ist ersetzbar. Wir werden Spielern die Chance geben, mit denen wir länger planen“. Der einzige externe Neuzugang ist Linksverteidiger Jonathan Scherzer vom FC Augsburg II.

Ersatzgeschwächt zum Titelverteidiger

Vor dem Frühjahrsauftakt auswärts gegen Salzburg gibt es im Kader aber auch noch andere Baustellen. Daniel Toth und Dominik Starkl werden nach Hüftoperationen die nächsten sechs Wochen nicht zur Verfügung stehen. Daneben fehlen auch der im Sommer zur Austria wechselnde Maximilian Sax und der künftige LASK-Spieler Markus Wostry verletzungsbedingt.

Die Ankündigung, dass Wostry auch nach Wiedergenesung bei der Admira im Frühjahr nicht mehr zum Einsatz kommen wird, hatte zuletzt für Wirbel gesorgt. „Das ist alles hochgespielt worden“, so Baumeister. Wostry sei seit zwei Wochen verletzt und stünde noch zumindest drei weitere Wochen nicht zur Verfügung. Dazu habe die Admira neben dem 25-Jährigen vier bis fünf weitere Innenverteidiger im Kader, die künftig den Vorzug erhalten um Erfahrung zu sammeln. „Das ist eine rein sportliche Entscheidung“. Bis zum Transferschluss nächsten Dienstag könnte Wostry noch vorzeitig zu den Linzern wechseln.