Polizei warnt vor „Callcenter Mafia“

Die Polizei warnt vor einer neuen Betrugsmasche am Telefon. Die sogenannte „Callcenter Mafia“ gehe laut Ermittlern perfide vor: Die Betrüger geben sich am Telefon als Polizisten aus und versuchen so an Geld und Wertsachen zu kommen.

Die Betrugsmasche der falschen Polizisten funktioniere ähnlich wie der „Neffentrick“, heißt es bei der Landespolizeidirektion Niederösterreich. Deutschsprachige Täter würden vorwiegend ältere Personen anrufen und sich als angebliche Polizisten oder als vermeintliche Mitarbeiter von Interpol ausgeben. Dabei warnen sie, Kriminelle würden versuchen auf das Vermögen der jeweiligen Person zuzugreifen. „Das ist eine Betrugsmasche“ warnt die Landespolizeidirektion Niederösterreich. Derzeit gelangen vermehrt Anzeigen dieser Art bei der Polizei ein.

„Die Betrüger bieten dann Hilfe an, dass man das Geld schützt. Sie sagen den Personen, sie sollen das Bargeld abheben und die Wertsachen sichern. Auch sollen sie das Bargeld auf ein Konto überweisen und die Wertsachen mit einem Paket Richtung Ausland, meist in die Türkei, senden, oder sie schicken einen Boten, der dieses dann abholt“, sagt Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner gegenüber noe.ORF.at.

Telefon

LPDNÖ

Betrüger manipulieren eigene Telefonnummer

Die Betrüger versuchen laut Polizei auch an persönliche Daten, wie Kontonummern oder Pincodes, zu kommen. Dabei gehen sie laut Ermittlern „technisch gefinkelt“ vor. Sie manipulieren die eigene Telefonnummer und senden beim Anruf die Nummer 133 mit. Die Polizei würde aber niemals mit dieser Nummer anrufen und schon gar kein Bargeld verlangen, heißt es bei der Landespolizeidirektion.

Weitere Tipps der Polizei:

  • Niemals Geld oder Wertgegenstände an Unbekannte übergeben
  • Niemals vertrauliche Informationen an Unbekannte weitergeben
  • Verdächtige Fälle melden

Teilweise würden die Täter über das Telefon auch ein Vertrauensverhältnis zu ihren Opfern aufbauen, um so an Sparguthaben und Schließfächer zu gelangen. Die Opfer werden laut Polizei bei den Telefonaten „massiv beeinflusst über alles Stillschweigen zu bewahren“, auch gegenüber anderen Polizeibeamten und Bankbediensteten, weil diese nichts von den Ermittlungen wüssten bzw. eventuelle sogar in kriminelle Machenschaften involviert wären.

Polizei rät zum sofortigen Auflegen

Um sich vor Betrügern am Telefon zu schützen, soll man sich laut Polizei gar nicht erst auf ein Gespräch einlassen, sondern sofort auflegen. „Wenn sich der Anrufer als Polizei ausgibt, dann soll man nach dem Namen und der Dienststelle fragen. Dann kann man dort fragen, ob es die Person wirklich gibt“, so Schwaigerlehner. Dabei soll aber nicht die Wiederwahltaste gedrückt werden, „da man sonst wieder zum Betrüger kommt“. In Oberösterreich gab es in der Vergangenheit bereits einige dieser Fälle. In Niederösterreich sind bisher keine bekannt. Die Polizei warnt jedenfalls, sich nicht in ein solches Gespräch verwickeln zu lassen.