Zugunglück: Kein Hinweis auf technische Störung

Sieben Wochen nach dem Zugunglück in Kritzendorf (Bezirk Tulln) ist die Schuldfrage nach wie vor ungeklärt. Derzeit deutet laut ÖBB allerdings nichts auf eine technische Störung hin. Der Regionalexpress fuhr offenbar auch nicht zu schnell.

Zwei Tage vor Weihnachten kollidierte ein Regionalexpress auf der Fahrt von Krems in Richtung Franz-Josefs-Bahnhof in Wien im Bereich des Bahnhofs Kritzendorf seitlich mit einer Schnellbahn. Zwölf Personen wurden damals verletzt - mehr dazu in Zwölf Verletzte nach Zugskollision in Kritzendorf (noe.ORF.at, 22.12.2017). Warum es zu dem Unglück gekommen ist, das ist auch sieben Wochen später nach wie vor unklar.

Zugsunglück Kritzendorf

APA/Herbert P. Oczeret

Lokführer wurden einvernommen

Mittlerweile wurden alle Datenträger ausgewertet, auch die Lokführer wurden bereits einvernommen, so ÖBB-Sprecher Roman Hahslinger gegenüber noe.ORF.at. „Nach dem jetzigen Stand deutet nichts auf ein technisches Gebrechen hin“, sagte Hahslinger. Damit steht unter anderem der Verdacht des menschlichen Versagens nach wie vor im Raum. „Die tatsächliche Verschuldensfrage wird aber erst nach Abschluss der Untersuchungen von der Unfalluntersuchungsstelle des Bundes geklärt“, so Hahslinger.

Die bisherigen Erhebungen ergaben zudem, dass der Regionalexpress mit 90 Kilometern pro Stunde unterwegs war. Das sei laut den ÖBB die erlaubte Höchstgeschwindigkeit und somit keine Geschwindigkeitsüberschreitung. Wann die Ermittlungen endgültig abgeschlossen sein werden und damit auch die Schuldfrage geklärt werden kann, ist derzeit noch nicht klar. Der Abschluss werde dann aber auch mit „Handlungsempfehlungen“ verbunden sein, erklärte Hahslinger. Diese Maßnahmen würden dann von den ÖBB umgesetzt werden.

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