Jungärzte arbeiten künftig in Ordinationen mit

Jungärzte müssen künftig am Ende ihrer Ausbildung ein halbes Jahr in einer Ordination mitarbeiten. Die Finanzierung dafür ist nun gesichert. Der Großteil des Geldes kommt von den Bundesländern und Krankenkassen.

Im Sommer sollen die ersten Jungärztinnen und Jungärzte in niederösterreichischen Ordinationen mitarbeiten. Vorgesehen ist ein Ausmaß von 30 Wochenstunden. Mindestens 60 Stellen sollen dafür zur Verfügung stehen. Im Vollausbau werden in Niederösterreich etwa 100 Auszubildende pro Jahr erwartet, in ganz Österreich werden es etwa 450 sein.

Ein Praxisplatz kostet 27.000 Euro, hieß es am Dienstag in einer Pressekonferenz mit Kassen- und Ärztevertretern sowie Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ). Finanziert wird dieser - nach langen Verhandlungen - von Bund, Ländern, Sozialversicherungen und den Praxisinhabern, wobei der größte Teil mit jeweils etwas mehr als einem Drittel auf Länder und Kassen entfällt. Das Land Niederösterreich zahlt in den ersten zwei Jahren 1,8 Millionen Euro, danach rechnet man mit Kosten von 980.000 Euro pro Jahr. Der Bund übernimmt 25 Prozent der Kosten, gedeckelt mit vier Millionen Euro.

Alltag der Allgemeinmediziner näher bringen

Mit den beschlossenen Förderungen werden 75 Prozent des Gehalts plus Sonderzahlungen abgedeckt. Den Rest übernehmen die Spitäler, in denen die Ärzte noch drei Nachtdienste pro Monat absolvieren. Ihr Einkommen soll damit insgesamt ebenso hoch sein wie zuvor im Spitalsturnus.

Die Lehrpraxis-Ausbildung soll die angehenden Ärzte nicht nur medizinisch weiterbringen, sondern auch zeigen, wie eine Ordination unternehmerisch geführt wird. Zudem hofft man, dass sich dadurch bei der Besetzung von Kassenstellen genug Mediziner melden.

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