Gütesiegel: Gesunde Betriebe sichtbar machen

Die Niederösterreichische Gebietskrankenkasse (NÖGKK) hat an 138 Betriebe für deren betriebliche Gesundheitsförderung ein Gütesiegel überreicht. Profitieren sollen davon Arbeitnehmer und Arbeitgeber.

Die NÖGKK koordiniert die landesweite Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF). Beteiligt an diesem BGF-Netzwerk sind Kranken-, Unfall- und Sozialversicherung sowie Interessensvertretungen wie Arbeiter- und Wirtschaftskammer, Gewerkschaftsbund und Industriellenvereinigung.

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Derzeit führen etwa 900 niederösterreichische Betriebe ein solches Gütesiegel, in diesen Unternehmen arbeiten insgesamt 90.000 Menschen. Jan Pazourek, NÖGKK-Generaldirektor: „Betriebliche Gesundheitsförderung ist eine mehrfache Win-win-Situation. Es haben natürlich die Beschäftigten einen Vorteil daraus, weil die Krankheitslast abnimmt und die Motivation und die Zufriedenheit steigen können. Aber auch der Arbeitgeber hat natürlich daraus Vorteile, nämlich höhere Produktivität und weniger Ausfallzeiten.“

Das Konzept der BGF bietet geeignete Maßnahmen und Instrumente zur Erhaltung und Verbesserung der Gesundheit am Arbeitsplatz. Betriebliche Gesundheitsförderung zielt darauf ab, Belastungen am Arbeitsplatz zu reduzieren bzw. Gesundheitspotenziale zu stärken.

138 Unternehmen erhielten BGF-Gütesiegel

Das Vermessungsbüro Schubert in St. Pölten gibt es seit mehr als 120 Jahren. In der Landeshauptstadt sowie an fünf weiteren Standorten sind 55 Mitarbeiter beschäftigt. Für sie gibt es unter anderem gratis Obst, Tee und Mineralwasser, viele Grünpflanzen, individuell einstellbare Raumtemperatur oder gemeinsames Fußballtraining. 45 Maßnahmen zur Betrieblichen Gesundheitsförderung wurden gemeinsam erarbeitet.

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Die gesunde Kost im Vermessungsbüro Schubert

„Wir sind ein Dienstleistungsunternehmen und sind viel bei unseren Kunden. Ein gesunder Mitarbeiter ist gerne beim Kunden und macht dort gerne seine Arbeit - und so ist es beim Chef auch! Bei der Beschäftigung mit solchen Projekten kann man viel Selbstreflexion machen, und man kommt mit den Mitarbeitern gemeinsam auf viele Sachen drauf, die gut sind“, sagt Dominik Mesner, Geschäftsführender Gesellschafter des Vermessungsbüros Schubert, das eines der 138 niederösterreichischen Unternehmen ist, das nun ein BGF-Gütesiegel führen darf.

NÖGKK: „Win-Win-Situation für beide Seiten“

Die Betriebliche Gesundheitsförderung habe viele positive Effekte, so die NÖGKK: Gesündere Beschäftigte würden weniger krankheitsbedingte Fehlzeiten aufweisen, außerdem gebe es dadurch zufriedenere und leistungsfähigere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der „Gewinn“ für Beschäftigte und Unternehmen würde laut NÖGKK ausmachen:

Gewinn für Beschäftigte

  • Mehr Wohlbefinden
  • Positive Wirkungen auf eigene Gesundheit
  • Verbesserung des Kontakts zu Arbeitskolleginnen und -kollegen
  • Ausbau der persönlichen Gesundheitskompetenzen
  • Mehr Arbeitszufriedenheit

Gewinn für Unternehmen

  • Geringere Fluktuation
  • Verbesserung der Kommunikation
  • Zufriedenere Beschäftigte
  • Weniger Konflikte und mehr Verbesserungsvorschläge
  • Imagegewinn

Auch der wirtschaftliche Nutzen lasse sich nach Angaben der NÖGKK berechnen: Der Return on Investment betrage laut Ökonomen 1:3 bis 1:10, das heißt, dass jeder in Betriebliche Gesundheitsförderung investierte Euro durch Kostenersparnis zumindest dreifach zurückkommt.

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