Ungewöhnliche Kälte hilft Marillenernte

Es war am Dienstag einer der kältesten Starts in den Frühling seit Beginn der Temperaturmessungen. Die Marillenernte in Niederösterreich könnte dadurch hingegen so gut werden wie schon lange nicht mehr, sagen die Marillenbauern.

Am Dienstag begann exakt um 17.15 Uhr der astronomische Frühling. Die Höchsttemperatur lag zum Beispiel in den Landeshauptstädten um die drei Grad. „Das ist sehr nahe an den tiefsten jemals am 20. und 21. März gemessenen Temperaturen“, sagte Alexander Orlik, Klimatologe an der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).

Marillenernte

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Während im März vor einem Jahr die Marillenbäume bereits in ihrer vollen Blüte standen, schlafen sie derzeit noch bei Minusgraden. Laut Martin Bergkirchner, Marillenbauer aus Mitterarnsdorf (Bezirk Krems), sei das gut so. „Man kann sehen, dass die Blütenknospen schon leicht geschwollen sind, und somit sind sie startklar, dass, wenn es wärmer wird, dass sie wunderschön austreiben“, so Bergkirchner gegenüber noe.ORF.at. „Die Marillenblüte wird so circa zwischen 10. April und Mitte April starten und auch in Vollblüte sein.“ Dadurch wird heuer die Gefahr von Spätfrostschäden minimiert, heißt es.

Kaltluftmassen verhindern warme Temperaturen

Im März vor fünf Jahren war es das letzte Mal genauso kalt. Die tiefsten Temperaturen der vergangenen drei Tage wurden in Wiener Neustadt mit minus 6,4 Grad gemessen. Polare Kaltluftmassen sind daran schuld, dass der Frühling nicht in Gang kommt. Es bleibt zu kalt für diese Jahreszeit, und das entgegen dem Trend, heißt es aus der ORF-Wetterredaktion. „Im Vergleich zu den letzten fünf Jahren war der März immer durchschnittlich von den Temperaturen und zeitweise sogar überdurchschnittlich warm. Wir sind es also einfach nicht mehr gewöhnt, dass es kalt ist, und deshalb empfinden wir den heurigen Winter als besonders lange“, so Christa Kummer, ORF-Wetterexpertin.

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Sommerliches Wetter lässt auf sich warten

Laut ZAMG lässt das frühlingshafte oder gar sommerliche Wetter noch auf sich warten. Bis Freitag liegen die Höchsttemperaturen im einstelligen Bereich, und in den Nächten ist es größtenteils frostig. Die weitere Entwicklung ab dem Wochenende sei zwar noch sehr unsicher, aber eine deutliche mildere Wetterlage sei derzeit noch nicht in Sicht, so die ZAMG.

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