Ab Palmsonntag gilt wieder die Sommerzeit

In der Nacht auf Sonntag wird auf die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) umgestellt. Um 2.00 Uhr sollten alle Funkuhren auf 3.00 Uhr springen, an den anderen Uhren muss händisch gedreht werden.

Die Sommerzeit wurde in Österreich im Jahr 1980 eingeführt. Sie hat ihren Ursprung in der Ölkrise von 1973 und sollte helfen, Energie zu sparen. Heute freuen sich wohl vor allem jene, die dank der Zeitverschiebung an Sommerabenden eine zusätzliche Stunde bei Tageslicht verbringen können. Auf die Normalzeit (MEZ) wird in der Nacht auf 28. Oktober zurückgewechselt.

61 Prozent für Beibehaltung der Sommerzeit

Die Österreicher wissen die Extra-Stunde Abendsonne besonders zu schätzen, wie eine kürzlich veröffentlichte repräsentativen Akonsult-Befragung zeigte. „61 Prozent wünschen sich die Beibehaltung - besonders die jungen und jüngeren Befragten“, so Kristin Allwinger, Geschäftsführerin des Markt- und Meinungsforschungsinstituts. Nur 23 Prozent wollen unbedingt, dass auf die Umstellung verzichtet wird. Die Attraktivität der Sommerzeit nimmt jedoch bei Pensionisten stark ab. Generell wird die Zeitumstellung von der Altersgruppe 60-Plus mehrheitlich abgelehnt.

Sommerzeit Umstellung

APA/Hans Klaus Techt

Mehr als zwei Drittel der Österreicher haben auch keine Probleme, sich an die Uhrenmanipulation zu gewöhnen. Von jenen, die dies nicht ohne Beeinträchtigung wegstecken, überwindet ein Fünftel das in einem Tag, knapp die Hälfte benötigt zwei, drei Tage und ein Viertel eine Woche. Zwei Prozent haben es erst nach drei Wochen geschafft.

Für 54 Prozent (Mehrfachnennungen möglich) ist die längere Helligkeit der größte Vorteil der Sommerzeit, gefolgt von der Möglichkeit, entsprechend länger unterwegs zu sein (45 Prozent). Ein Drittel freut sich über eine bessere Aufteilung der Sonnenstunden, insbesondere für Berufstätige, und neun Prozent glauben an eine Energieersparnis.

Schlafforscherin Brigitte Holzinger hat ein paar Tipps für die Umstellung parat: Vier Tage vorher jeweils eine viertel Stunde früher schlafen gehen, damit der Umstieg nicht so abrupt verläuft. Und 20 bis 30 Minuten Nickerchen am Nachmittag, die sie ohnehin für eine gute Idee hält, könnten ebenfalls helfen. Die schrittweise Umstellung empfiehlt Indra Kley, Leiterin des Österreich-Büros von Vier Pfoten, auch Tierbesitzern. Dadurch fällt Hunden und Katzen die Gewöhnung an den neuen Rhythmus leichter.

Uhren Sommerzeit Umstellung

APA/dpa/Federico Gambarini

Seit 1980 gibt es die Sommerzeit in Österreich

Eingeführt wurde die Sommerzeit 1973 in Europa anlässlich der Ölkrise und mit dem Hintergrund, Energie zu sparen. Mit der Zeitverschiebung sollte eine Stunde Tageslicht für Unternehmen und Haushalte gewonnen werden. Frankreich machte damals den Anfang.

Österreich beschloss die Einführung erst 1979 wegen verwaltungstechnischer Probleme und weil man eine verkehrstechnische Harmonisierung mit der Schweiz und Deutschland wünschte. Diese beiden Länder führten die Sommerzeit auch erst 1980 ein. Allerdings gab es in der Alpenrepublik bereits im Ersten Weltkrieg schon einmal die Sommerzeit. Im Jahr 1916 galt sie für die Monarchie vom 1. Mai bis 30. September, wurde dann aber wieder eingestellt. Ein zweiter - erfolgloser - Versuch wurde in den Jahren 1940 bis 1948 unternommen.