Frühjahrsputz: Jedes Jahr Tausende Verletzte

Laut dem Kuratorium für Verkehrssicherheit verletzen sich jedes Jahr beim Frühjahrsputz mehrere Tausend Menschen so schwer, dass sie im Spital behandelt werden müssen. Die Ursachen haben meist mit Unachtsamkeit zu tun.

In den Frühjahrsmonaten März, April und Mai steigt die Zahl der Haushaltsunfälle jedes Jahr sprunghaft an, meldet das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV). Rund 3.400 Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher verletzen sich jedes Jahr im Haushalt so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Frauen sind dabei besonders gefährdet. 84 Prozent aller Unfälle im Haushalt betreffen Frauen.

Brüche, Zerrungen und Verätzungen drohen

Zum umfassenden Frühjahrsputz gehört auch das Heben schwerer Möbel, das Benutzen von Leitern oder - noch gefährlicher - Leiter-Ersatz-Konstruktionen sowie der Einsatz aggressiver Haushaltsreiniger und Chemikalien. „All das mag alltäglich und harmlos klingen, und doch verletzten sich laut Analysen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit im Jahr 2017 bundesweit rund 21.400 Personen bei Reinigungsarbeiten im Haushalt so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten", erzählt Christian Kräutler, Leiter des Bereichs Haushalts-, Freizeit- und Sportsicherheit im KFV.

Knochenbrüche, offene Wunden, Sehnen- und Muskelverletzungen sowie Prellungen zählen dabei zu den am häufigsten auftretenden Verletzungen. Die meisten Verletzungen beim Frühjahrsputz betreffen Stürze (73 Prozent), scharfe Gegenstände (zehn Prozent) sowie Zusammenstöße mit anderen Objekten oder Personen (zehn Prozent), sagt die Statistik.

Ablenkung ist die häufigste Unfallursache

Bei den Unfallursachen sind die Spitzenreiter Ablenkung, Hektik oder Unachtsamkeit (37 Prozent) sowie Fehleinschätzung (elf Prozent). „Gerade in vertrauter Umgebung verhält man sich allzu oft sorglos oder unvorsichtig: Man steigt fürs Fensterputzen aufs Fensterbrett, missbraucht aus Bequemlichkeit einen Sessel als Leiter oder balanciert über feuchte Flächen, die soeben gewischt wurden. In Kombination mit Hektik und Ablenkung kann dies schnell zu gefährlichen Situationen führen“, warnt Kräutler. Er ruft dazu auf, einige einfache aber effektive Sicherheitsmaßnahmen zu beachten:

  • Ausreichend Zeit einplanen: Überanstrengung und Hektik erhöhen das Unfallrisiko.
  • Zweckmäßige Kleidung und gutes Schuhwerk verwenden: Schuhe mit rutschfester Sohle sollten genauso zur Ausrüstung für den Frühjahrsputz gehören wie Kübel und Besen.
  • Nur auf Leitern steigen: Fensterbänke, Stühle oder Tische sind nicht dafür gedacht, darauf zu stehen. Um nach oben zu gelangen, sollte man ausschließlich geprüfte Leitern als Steighilfen verwenden.
  • Auch während dem Frühjahrsputz auf Ordnung achten: Herumliegende Gegenstände sind potenzielle Stolperfallen. Alle Hilfsmittel so platzieren, dass man nicht darüber stolpert.
  • Multitasking vermeiden: Mit dem Zeitdruck und der Hektik steigt auch die Unfallgefahr.
  • Reinigungsmittel sorgsam einsetzen: Sicherheitsempfehlungen und -hinweise auf den Produketiketten haben einen Grund. Reinigungsmittel sollten außerdem nicht gemischt oder unmittelbar hintereinander angewendet werden. Dadurch können gefährliche chemische Reaktionen in Gang gesetzt werden.

Link: