Weniger Neuzulassungen bei Dieselautos

Nach dem Dieselabgas-Skandal und möglichen Fahrverboten in deutschen Städten sind offenbar auch viele heimische Autofahrer verunsichert. Die Zahl der Neuzulassungen bei Dieselfahrzeugen brach heuer um 14 Prozent ein.

Es sind die sogenannten Stickoxide, die alte Dieselautos zuletzt massiv in Verruf brachten. Sie gelten als gesundheitsschädlich und sind ein wesentlicher Grund, weshalb alte Dieselfahrzeuge aus deutschen Städten schon bald verbannt werden könnten.

Im Gegensatz zu Deutschland werden die Grenzwerte bei den Emissionen in Österreich aber kaum überschritten, heißt es beim ÖAMTC. Wer ein altes Dieselauto besitzt, brauche sich deshalb „keine Sorgen machen“, sagte Thomas Stix, Leiter der Technischen Information beim ÖAMTC. Da in Österreich keine Fahrverbote geplant sind, gebe es auch keine Einschränkungen für Nutzer. „Es gibt also keinen Grund für Panikverkäufe“, versicherte Stix gegenüber noe.ORF.at.

Keine „Schnäppchenjagd“ in Österreich

Das zeigt sich laut ÖAMTC auch am niederösterreichischen Gebrauchtwagenmarkt. Zwar ließen die Preise zuletzt um etwa fünf Prozent nach, größere „Schnäppchen“ wie in Deutschland seien in Österreich aber selten. Wer sich hingegen einen Neuwagen zulegen möchte, sollte beim Diesel von alten, schadstoffreicheren Abgasnormen absehen, rät der ÖAMTC.

Diesel Studie VCÖ

APA/HANS KLAUS TECHT

Statt „Euro 5“ sollte das Auto der Norm „Euro 6“ entsprechen. „Wenn man auf Nummer sicher gehen will, raten wir zu ‚Euro 6d temp Fahrzeugen‘. Das sind Fahrzeuge, die die neueste Abgasnorm erfüllen“, erklärte Stix. Von einem ist der Autofahrerclub jedoch überzeugt: Dieselfahrzeuge werden auch in naher Zukunft nicht ganz vom Markt verschwinden.

Benziner oder Diesel?

Ob grundsätzlich ein Dieselauto oder ein „Benziner“ sinnvoller ist, hängt laut ARBÖ vom Fahrverhalten ab. Zwar sind Dieselfahrzeuge teurer als Benzin-Pkws, dafür sind der Treibstoffpreis und der Verbrauch geringer. Für Langstreckenpendler, die pro Jahr 20.000 Kilometer oder mehr fahren, empfehle es sich auch in Zukunft zum Diesel zu greifen, meinte ARBÖ-Pressesprecher Sebastian Obrecht: „Bevor man sich ein Auto kauft, sollte man sich sein Fahrprofil genau anschauen.“

Wer regelmäßig lange Strecken - noch dazu im Überland - fährt, sollte eher zu einem Dieselfahrzeug greifen. Für Kurzstrecken eigne sich wahrscheinlich der Benzinmotor besser, so Obrecht. Alternativ gibt es noch Hybrid-Fahrzeuge, Erdgasautos oder auch E-Fahrzeuge, die sich je nach Nutzung eignen könnten.

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