Frenkie Schinkels: „Bin bereit für Ried!“

Ein Jahr nach seinem Abschied vom SKN St. Pölten steht Frenkie Schinkels vor einer Rückkehr in den Profi-Fußball. Der 55-jährige Niederösterreicher bestätigt gegenüber noe.ORF.at, dass er einer der Kandidaten als Trainer der SV Ried ist.

noe.ORF.at: Die SV Guntamatic Ried will noch am Dienstag den neuen Trainer bekanntgeben. Wie schätzen Sie Ihre Chancen ein, den Job zu bekommen?

Frenkie Schinkels: Ich wurde am Samstag von Rieds Sportdirektor Franz Schiemer erstmals kontaktiert. Am Sonntag haben wir uns in Ried getroffen und ich habe mir alles angeschaut. Ich bin begeistert von den Möglichkeiten, die dieser Verein hat. Wir hatten ein gutes Gespräch, nun ist es so wie immer in diesem Geschäft. Jetzt setzt sich der Vorstand zusammen, dann gibt es eine Entscheidung. Da wird alles besprochen: Wer kann etwas, wer kann nichts, wer ist groß, wer ist klein. Ich bin ja nicht der einzige Kandidat.

Frenkie Schinkels SKN Sankt Pölten

APA/EXPA/Sebastian Pucher

Frenkie Schinkels, im April 2017 noch mit SKN-Schal: „Meine Konzentration gilt Ried und nicht der Rache am SKN“

noe.ORF.at: Die Zeit drängt für den Bundesliga-Absteiger. Derzeit ist Ried nur Tabellenfünfter, es zählt aber nur der Wiederaufstieg, am Freitag ist bereits das nächste Spiel gegen Lustenau. Trauen Sie sich den Aufstieg noch zu?

Schinkels: Zunächst muss ich betonen, dass ich das ganz entspannt sehe. Ich bin ja aktuell beim Landesliga-Club Krems tätig und mache auch das mit großer Freude. Natürlich höre ich mir aber das Angebot von einem Verein aus einer höheren Liga an. Ich habe keinen Einfluss auf die Entscheidung und kann nur abwarten. Ich glaube aber, dass Ried gut beraten ist, wenn man die Entscheidung schnell trifft, nachdem man diesen Stein ins Rollen gebracht hat. Wichtig ist, das Ried aufsteigt, weil der Verein gehört in die Bundesliga.

noe.ORF.at: In der Winterpause war Ried in der Ersten Fußball-Liga noch Tabellenführer, der direkte Wiederaufstieg schien damals nur noch Formsache zu sein. Jetzt ist man nur noch Fünfter. Wie kann man die Trendwende rechtzeitig schaffen?

Schinkels: Die Mannschaft hat Qualität, sonst wäre sie ja nicht schon so lange vorne gewesen. Aber dann kommt im Frühjahr der Druck dazu, damit kann nicht jeder Spieler umgehen, dann setzt sich die Negativspirale in Bewegung. Ich habe meinen Plan für diese Mannschaft, den behalte ich derzeit aber noch für mich. Wenn ich den Job bekomme, werden wir die restlichen Spiele wie ein Champions-League-Finale anpacken, das kann ich versprechen.

noe.ORF.at: Sie gelten ja als echter Motivationskünstler. Das wäre doch genau das Richtige für diese Aufgabe?
Schinkels: Meine Motivation ist das Leben, und ich sehe den Fußball als Geschenk. Ich gehe ja nicht zur Arbeit, um zu raunzen, das ist doch das Schönste, wenn man in diesem Bereich arbeiten kann.

noe.ORF.at: Sollte Ried Dritter werden, muss man um den Bundesliga-Aufstieg in die Relegation. Da würde ziemlich sicher Ihr Ex-Club SKN St. Pölten warten. Gibt es noch mehr Brisanz?

Schinkels: Natürlich ist das interessant, aber meine Konzentration gilt Ried und nicht der Rache am SKN.

Das Gespräch mit Frenkie Schinkels führte Klaus Fischer, noe.ORF.at.