Mehr Mitsprache bei „Seidenstraße“ gefordert

Beim geplanten Ausbau der Transsibirischen Eisenbahnlinie, der „Neuen Seidenstraße“ von der Ostslowakei bis nach Niederösterreich, befürchtet die Gemeinde Bruck an der Leitha starke Belastungen und fordert mehr Mitsprache.

Die Bahnstrecke zwischen den Chinesischen Industriezentren in Sichuan und Europa, die sogenannte „neue Seidenstraße“, soll in Zukunft Waren schneller und kostengünstiger als mit dem Schiff transportieren können. Am geplanten Endpunkt dieser Breitbahn-Strecke der Transsibirischen Eisenbahn sei ein Terminal inklusive eines Logistikzentrums geplant, an dem geschätzte 22 Millionen Tonnen an Gütern umgeschlagen werden sollen. Von diesem Umschlagplatz zweigen dann die Schienenstrecken in europäischer, also schmälerer Spurbreite, Richtung Wien ab.

Grafik mögliche Streckenführung

Breitspur Planungsgesellschaft

Mögliche Trassenführung durch die Slowakei bis nach Ostösterreich

Die Gemeinde Bruck an der Leitha will nun einen breiten Schulterschluss aller Gemeinden der Region erreichen, um größtmögliche Mitsprache bei diesem Großprojekt zu erreichen und verabschiedete einstimmig eine entsprechende Resolution. Man befürchtet einerseits zusätzliche Belastungen durch den Verkehrslärm, andererseits Flächenversiegelungen, die die Naherholungsgebiete gefährden könnten. Schon jetzt sei man mit der Ostautobahn und dem Ausbau der Bahnverbindung Wien - Bratislava zur Hochleistungsstrecke ziemlich gefordert, heißt es seitens der Gemeinde Bruck an der Leitha.

ÖBB: Bisher nur vage Planungen

Laut den ÖBB und dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie sei die Planung der Streckenführung noch völlig offen. Bisher sei nur klar, dass die Verbindung vom bisherigen Ende der Breitbahnstrecke in Kosice in der Ostslowakei südlich von Bratislava bis zu einem möglichen Endbahnhof in der Region der Parndorfer Platte verlängert werden soll - mehr dazu in Wirbel um möglichen Bahnhof in Parndorf (burgenland.ORF.at; 17.4.2018).

Mehrere Ortschaften kämen für einen Endbahnhof in Frage, sagt Alexander Rieder von den ÖBB. Die Standortentscheidung hänge auch von der Umweltverträglichkeitsprüfung ab. Nach bisherigen Informationen soll ab 2024 die Bahnverbindung gebaut werden. Geplantes Bau-Ende ist frühesten 2033. Die kolportierten Kosten der 400 Kilometer langen Strecke zwischen Wien und Kosice in der Ostslowakei betragen laut einer ersten Studie 6,5 Milliarden Euro.

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