ÖVP: Deutschklassen „hervorragend bewährt“

Die ÖVP hat die Bedeutung von Deutschklassen, die im Februar niederösterreichweit gestartet und in ganz Österreich geplant sind, betont. „Die Maßnahme hat sich bereits hervorragend bewährt“, so ÖVP-Landesgeschäftsführer Ebner.

„Wer gegen Deutschklassen ist, steht der Zukunft aller Kinder im Weg“, sagte Bernhard Ebner am Freitag vor Journalisten in St. Pölten. Kritik übte der Landesgeschäftsführer der ÖVP Niederösterreich an der SPÖ.

15 Prozent aller Schüler im Bundesland haben demnach nicht Deutsch als Umgangssprache, im österreichweiten Durchschnitt sei es jedes vierte Kind. 5,5 Prozent der Volksschulkinder werden nach Angaben von Ebner in Niederösterreich als außerordentliche Schüler geführt, weil sie nicht ausreichend Deutsch können, um dem Regelunterricht zu folgen. Bundesweit betreffe dies fast jeden zehnten Schüler. 14 Prozent in der achten Schulstufe haben die Lese-Standards nicht erreicht, bundesweit 17 Prozent - „ein Drittel davon ohne Migrationshintergrund“, sagte Ebner.

Margit Göll Bernhard Ebner

VPNÖ

Von den Deutschförderklassen sind in Niederösterreich 2.100 Schülerinnen und Schüler betroffen: Margit Göll (l.) und Bernhard Ebner (r.)

Gespräche mit Bund über Kooperation

Nach einem Pilotprojekt in Wiener Neustadt wurden Deutschförderklassen im Februar auf ganz Niederösterreich ausgerollt. Betroffen sind knapp 2.100 Schüler, 60 zusätzliche Pädagogen haben laut Ebner durch die Offensive einen Arbeitsplatz gefunden. Das Land investiert drei Millionen Euro. In den Pilotklassen habe man nach wenigen Monaten eine Verbesserung der Sprachkompetenz feststellen können, sagte Margit Göll, Bildungssprecherin der ÖVP Niederösterreich.

Es gebe drei Modelle, führte Göll aus: Eigene Klassen, wobei Fächer wie Musik, Sport und Werken gemeinsam besucht werden, Parallel-Unterricht mit einem zweiten Lehrer im Klassenverband oder integrativer Unterricht, wenn nur ein oder zwei Kinder mit Deutsch-Defiziten in einer Klasse sind. Derzeit werden laut Göll Gespräche mit dem Bund geführt, wie ab dem kommenden Schuljahr das neue Modell des Bundes und das bestehende Modell in Niederösterreich zusammenfließen werden.

Die SPÖ versuche, Reformen „schlechtzumachen“, meinte der Landesgeschäftsführer außerdem. Als Beispiel nannte er etwa geplante Änderungen bei den Sozialversicherungen - hier komme es zu keinen Leistungskürzungen, hielt Ebner fest.

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