Diözesanmuseum zeigt Schau zu Kremser Schmidt

Das St. Pöltner Diözesanmuseum zeigt zur 300. Wiederkehr des Geburtstages von Martin Johann Schmidt, genannt Kremser Schmidt, eine Sonderausstellung. Dabei wird ein Querschnitt über das sakrale Schaffen des Barockmalers präsentiert.

Die Sonderausstellung „out of the dark - Kremser Schmidt. Das Strahlen des Sakralen“ umfasst rund 190 Objekte wie zum Beispiel Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken. Darunter sind Leihgaben der niederösterreichischen Stifte Göttweig, Lilienfeld, Klosterneuburg und Melk sowie des oberösterreichischen Stifts Kremsmünster, der Pfarren Waidhofen an der Ybbs und Maria Taferl, der Wiener Albertina und des Landes Niederösterreich. Einige Objekte stammen aus Privatsammlungen - dazu gehören auch mehrere unbekannte Werke des Künstlers, der mehr als 1.000 Arbeiten schuf.

Hl. Ambrosius tauft Augustinus

Diözesanmuseum St. Pölten

Hl. Ambrosius tauft Augustinus, Martin Johann Schmidt, aus dem Augustinuszyklus für das ehem. Augustiner-Chorherrenstift St. Pölten, 1757

Der im September 1718 in Grafenwörth (Bezirk Tulln) geborene Kremser Schmidt wohnte von 1749 bis zu seinem Tod am 28. Juni 1801 in Stein an der Donau und stattete viele Kirchen und Klöster mit Gemälden aus. Anregungen holte er sich unter anderem in grafischen Sammlungen, etwa in Göttweig. Der Kremser Schmidt sei im Umkreis von Klöstern tätig gewesen und habe viele kirchliche Aufträge bekommen, er habe eine religiöse Lebenseinstellung gehabt, so Diözesandirektor Wolfgang Huber.

Kremser Schmidt lieferte bis nach Russland

Zu sehen sind im Diözesanmuseum in der Landeshauptstadt beispielsweise das Gemälde „Immaculata“ (1762) aus der Pfarre Waidhofen an der Ybbs und sechs Passionsszenen (1783-1785) aus dem Stift Göttweig. Bei Führungen wird der 1757 angefertigte Zyklus mit sechs großen Gemälden, die Szenen aus dem Leben des heiligen Augustinus darstellen, im Bistumsgebäude gezeigt. Die von Kremser Schmidt mit großen Altarbildern ausgestattete Kapelle von Schloss Ochsenburg in St. Pölten ist in Form von „Blickpunkten“ zugänglich. Zur Ausstellung erscheint ein bebilderter Katalog mit wissenschaftlichen Beiträgen.

Die Werke des Barockmalers zeichnen sich laut dem Diözesandirektor durch „äußerst subtile Farbgebung und offene formale Gestaltung“ aus, der Künstler betrieb „gezielt Lichtregie“. Aufträge erhielt Kremser Schmidt nicht nur aus der Region, er lieferte auch ins Ausland, darunter nach Russland.

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