Verdächtiger nach Schuss auf Schüler befragt

Jener Verdächtige, der am Mittwoch einen Schüler in Mistelbach angeschossen haben soll, wurde am Donnerstag einvernommen. Medienberichte, wonach er einen Amoklauf geplant haben soll, bestätigt die Polizei nicht.

Der 18-jährige Verdächtige wird derzeit von Beamten des Landeskriminalamts einvernommen. Die Befragung soll den ganzen Tag andauern. Zu den Aussagen gibt es deshalb vorerst keine Informationen, auch weil sie mit jenen von Zeugen und des Opfers erst abgeglichen werden muss. Gleichzeitig wird weiterhin im Umfeld des Täters ermittelt.

Mistelbach Schüler angeschossen Motiv Ermittlungen

ORF / Andreas Kotzmann

Aus 25 Metern Entfernung wurde der Schüler von mehreren Kugeln getroffen

Die Tageszeitung „Kurier“ berichtete am Donnerstag, dass der Verdächtige einen Amoklauf geplant haben soll. Die Version wollte Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner derzeit nicht bestätigen. Allerdings werde in alle Richtungen ermittelt, und da sei auch ein Amoklaufszenario inbegriffen, so Schwaigerlehner. Das Motiv sei nach wie vor offen, und auch, ob sich Täter und Opfer kannten.

Mit Schrotflinte angeschossen

Am frühen Nachmittag wurde am Mittwoch in Mistelbach ein Großalarm der Polizei ausgelöst. Beim Eingang zum Bundesschulzentrum soll ein damals Unbekannter einen 19-jährigen BORG-Schüler aus 25 Metern Entfernung mit einer Schrotflinte angeschossen haben. Das Opfer wurde sofort ins Krankenhaus eingeliefert und behandelt, der Täter flüchtete - mehr dazu in 19-Jähriger vor Schule angeschossen (noe.ORF.at; 9.5.2018).

Eine Alarmfahndung musste am Nachmittag erfolglos abgebrochen werden. Gegen 21.00 Uhr wurde der Tatverdächtige schließlich in Wien festgenommen. Laut Polizei hatte sich der Soldat selbst gestellt - mehr dazu in Schüsse auf Schüler: Verdächtiger festgenommen (noe.ORF.at; 9.5.2018). Gegen den Grundwehrdiener wird wegen Verdachts des Mordversuchs ermittelt.

Opfer „auf dem Weg der Besserung“

Der 19-jährige Schüler befinde sich hingegen auf dem Weg der Besserung, erklärte die Polizei Donnerstagfrüh, die Verletzungen seien zum Glück nicht lebensbedrohlich gewesen. Sowohl der mutmaßliche Schütze als auch das Opfer sind laut Schwaigerlehner österreichische Staatsbürger. Das Umfeld der Schule sei nach der Schussabgabe gesichert worden, sagte der Sprecher. Das Mistelbacher Rathaus wurde abgeriegelt.