Verhaltener Jubel beim SC Wiener Neustadt

Ein 1:1 beim FC Liefering hat Wiener Neustadt gereicht, um Platz drei in der Ersten Fußball-Liga zu fixieren. Ob das zum direkten Bundesliga-Aufstieg oder nur zur Relegation reicht, ist offen und sorgt für Unmut bei den Niederösterreichern.

Der Grund ist die "Lizenz-Causa“ beim TSV Hartberg: Bei der Fußball-Bundesliga sind die zweitplatzierten und damit sportlich aufstiegsberechtigten Steirer mit ihrem Lizenzantrag für die Bundesliga sowohl in erster als auch in zweiter Instanz durchgefallen, weil diverse Auflagen und Bestimmung nicht erfüllt werden. Die letzte Chance für Hartberg ist der Weg zum Neutralen Schiedsgericht, und das entscheidet erst am Montag.

Fußball Erste Liga Wiener Neustadt Feier

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Wie wird es für den SC Wiener Neustadt weitergehen? Direkter Einzug in die Bundesliga oder Relegation gegen den SKN St. Pölten?

Das bedeutet: Die Wiener Neustädter durften am Freitag trotz des 1:1 in Liefering noch nicht feiern. „Das ist eine sehr skurrile Situation, die es wahrscheinlich so noch nie auf der ganzen Welt gegeben hat. Wir haben es sportlich geschafft, wissen aber nicht, wie es weitergeht. Wir sind die Leidtragenden, das hätte die Bundesliga sicher anders lösen können und müssen“, ist Trainer Roman Mählich verärgert.

Relegation oder Aufstiegsparty für Wiener Neustadt?

Bis Montagmittag müssen die Neustädter noch Geduld haben, dann steht fest, ob Hartberg aufsteigen darf oder nicht. Bekommen die Steirer die Lizenz nicht, rückt Wiener Neustadt als Zweiter nach und steigt direkt auf. Ansonsten kommt es am Donnerstag und Sonntag zu zwei Relegationsspielen gegen den Bundesliga-Letzten SKN St. Pölten um den letzten freien Platz für die kommende Bundesliga-Saison. "Wir haben etwas Großartiges erreicht und dürfen nicht feiern. Jetzt muss ich meine Mannschaft bremsen und auf etwas vorbereiten, das es vielleicht gar nicht gibt. Diese Situation ist unpackbar für mich“, war Mählich nicht nach Feiern zumute.

Fußball Trainer Wiener Neustadt Roman Mählich

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Trainer Roman Mählich: „Wir dürfen nicht feiern, es ist unpackbar“

Auch Sportdirektor Andreas Schicker sieht es mit gemischten Gefühlen. „Natürlich muss man zunächst festhalten, dass wir etwas Großes geschafft haben. Das Trainerteam hat eine sensationelle Truppe geformt, und dass wir Dritter werden, hätte vor Saisonbeginn niemand gedacht.“ Die Niederösterreicher beenden die Saison als Tabellendritter mit einem Punkt Vorsprung auf Ried.

Dem großen Aufstiegsfavoriten reichte am Freitag auch ein 7:1-Sieg gegen Kapfenberg nicht mehr, die Innviertler bleiben zumindest ein weiteres Jahr zweitklassig. Schicker ist jetzt um Ruhe bemüht: „Jetzt ist es natürlich schwierig, vor allem für die jungen Spieler. Es könnte ja sein, dass die beiden wichtigsten Spiele des Jahres erst kommen.“ Feiern ist erst am Montag erlaubt, wenn der Aufstieg fixiert ist. Dann würde Wiener Neustadt nach dreijähriger Pause in die Bundesliga zurückkehren.

Klaus Fischer, noe.ORF.at