SKN und Wr. Neustadt kämpfen um Bundesliga

In der „Causa Hartberg“ hat das Ständige Neutrale Schiedsgericht der Fußball-Bundesliga entschieden. Die Steirer erhalten doch eine Lizenz. Wiener Neustadt und St. Pölten kämpfen daher um einen Platz in der Bundesliga.

Dass Hartberg definitiv in der Bundesliga-Saison 2018/19 mitspielen wird, hat Konsequenzen für die niederösterreichische Fußballszene. Die Relegation, die jetzt notwendig wird, besteht aus zwei Spielen, in denen sich der SC Wiener Neustadt und der SKN St. Pölten um den verbliebenen Startplatz in der höchsten österreichischen Spielklasse duellieren - mehr dazu in sport.ORF.at.

St. Pölten Wiener Neustadt 2017

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Der bisherige Bundesligist SKN St. Pölten duellierte sich zuletzt 2017 mit dem bisherigen Erstligisten SC Wiener Neustadt

Der Unmut ist bei beiden Vereinen groß. Vor allem die späte Entscheidung ist für die Klubs unverständlich. Nicht einmal 48 Stunden nach Bekanntgabe der Hartberger Lizenz-Entscheidung steht für Wiener Neustadt und St. Pölten am Donnerstag das erste von zwei Relegationsspielen auf dem Programm. Am Sonntag folgt das Rückspiel in St. Pölten. Nur der Sieger spielt kommende Saison in der Bundesliga.

Hoher finanzieller Druck

Die zwei Begegnungen entscheiden nicht nur das sportliche Schicksal der näheren Zukunft. Sollte sich kein Bundesliga-Startplatz ausgehen, drohen auch enorme finanzielle Einbußen und vertragliche Probleme. Die Klubs bereiten sich seit Tagen auf diese „Spiele des Jahres“ vor - wussten aber bislang nicht, ob sie überhaupt stattfinden.

„Wie die Entscheidung zustande gekommen ist, da muss sich jeder sein eigenes Bild machen“, sagte Andreas Schicker, Sportdirektor in Wiener Neustadt, am Abend. Man sei aber vorbereitet: „Es ist so, dass der dritte Platz in der zweiten Liga für Relegation steht, mit dem haben wir immer geplant. Es heißt jetzt volle Konzentration auf Donnerstag und Sonntag.“ Gleichzeitig sei man in den Begegnungen aber Außenseiter, denn St. Pölten „spielt ja in der Bundesliga. Ich denke, dass es für uns extrem schwierig wird“, so Schicker. Seitens des SKN war am Dienstagabend niemand für eine Stellungnahme gegenüber noe.ORF.at erreichbar.

Bohuslav: Lizenzvergabe wird zur „Farce“

Sportlandesrätin Petra Bohuslav (ÖVP) äußerte sich kritisch zur Lizenzvergabe an Hartberg. Die Entscheidung stelle den gesamten Lizenzierungsprozess infrage. „Zuerst die Bedingungen nicht erfüllen und erst nach zwei negativen Entscheidungen seinen Verpflichtungen nachkommen - damit wird die Lizenzvergabe zu einer Farce“, wurde Bohuslav in einer Aussendung ihres Büros zitiert.

Leidtragende seien engagierte Funktionäre, Spieler und Fans jener Vereine, die sich an die Lizenz-Vorgaben der Bundesliga zeitgerecht halten und im Vorfeld hart dafür arbeiten würden, so Bohuslav. Auch der Zeitpunkt der Entscheidung sei äußerst problematisch: „Erst wenige Stunden vor den wichtigen Relegationsspielen Klarheit zu schaffen, ist bedenklich.“ Aus sportlicher Sicht und aus Sicht der Fans könne man nur hoffen, dass die Bundesliga und die zuständigen Gremien aus der Geschichte lernen würden.