Romantische Sommernachtsgala in Grafenegg

Mit der Sommernachtsgala im Wolkenturm ist der traditionelle Auftakt in Grafenegg (Bezirk Krems) erfolgt. Internationale Solisten gestalteten mit den Tonkünstlern einen romantischen Abend und eröffneten den Musiksommer.

Trotz Wind und den ungewöhnlich kühlen Temperaturen bot Grafenegg wieder eine spektakuläre Eröffnung der Sommersaison. Als hochkarätige Stars unter dem Sternenhimmel waren die südafrikanische Sopranistin Pretty Yende und der maltesische Tenor Joseph Calleja sowie die junge niederländische Cellistin Harriet Krijgh zu erleben. Für alle drei war es Donnerstag und Freitag eine Premiere in Grafenegg.

Begleitet wurden die Solisten vom Tonkünstler Orchester unter Chefdirigent Yutaka Sado. Das Orchester war soeben erst von einer intensiven Japan-Tournee zurückgekehrt - mehr dazu in Tonkünstler Orchester ist „Big in Japan“ (noe.ORF.at; 24.5.2018).

Yende und Calleja verzauberten das Publikum

Gleich zu Beginn des Konzertabends stand der Wolkenturm ganz im Zeichen der italienischen Oper: Rossinis Ouvertüre zur Oper „Die diebische Elster“, Verdis Romanze „Celeste Aida“ und die Arie der Elvira aus „I Puritani“ von Bellini sorgten für einen temperamentvollen Einstand.

Bunt gemischt war anschließend das weitere Programm. So trat etwa Pretty Yende mit dem bekannten „Kusswalzer“ von Luigi Arditi auf und sang sich in die Herzen der Besucher. Joseph Calleja gab Giacomo Puccinis „Tosca“ zum Besten. Gemeinsam sangen die beiden das berühmte Duett „Parigi, o cara, noi lasceremo“ aus Verdis „La Traviata“ und verzauberten das Publikum.

Die aufstrebende niederländische Cellistin Harriet Krijgh brachte für die Sommernachtsgala Werke von Jacques Offenbach und David Popper mit. Im Gespräch mit noe.ORF.at sprach die 26-Jährige davon, dass mit ihrem Auftritt in Grafenegg „ein Kindheitstraum in Erfüllung geht“.

Mikl-Leitner: „Wie im Märchen hier in Grafenegg“

Trotz der kühlen Temperaturen war die Sommernachtsgala heuer ausverkauft. In Jacken, Decken und Schals gehüllt, lauschten auch dieses Jahr wieder hunderte Besucher der Musik. Vor allem für die Künstler, die mit dem Wind und der Kälte zu kämpfen hatten, war das Wetter eine Herausforderung, sagte der künstlerische Leiter Rudolf Buchbinder und scherzte: „vor allem, weil man mit Fäustlingen nicht spielen kann“. Buchbinder betonte abermals seinen Anspruch, Jahr für Jahr namhafte Solisten nach Grafenegg zu holen.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) sprach am Freitag in ihrer Eröffnungsrede auf der Bühne im Wolkenturm von einem „freudigen Anlass in einem wundervollen Ambiente“ und betonte, sie fühle sich „wie in einem Märchen hier in Grafenegg“. Gleichzeitig sagte sie auch, dass der Musiksommer in Grafenegg gerade in einem Gedenkjahr auch ein Zeichen der Erinnerungskultur setzen wolle. „Es ist ein Jahr, das zum Nachdenken anregen soll“. Etwa mit dem Eröffnungskonzert am 17. August, bei dem Benjamin Brittens „War Requiem“ zu hören sein wird, soll die Erinnerungskultur erneut unterstrichen werden, so Mikl-Leitner.

Unter den Hunderten Besuchern war auch viel Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Kultur und dem öffentlichen Leben, wie der Gastgeber des Konzerts, Schlossherr Tassilo Metternich-Sandor. Auch Altlandeshauptmann Erwin Pröll besuchte den Auftakt der Grafenegger Sommersaison.

Stimmungsvoller Abend endete mit Feuerwerk

Der stimmungsvolle Abend ging traditionell mit einem Feuerwerk zu Edward Elgars „Pomp and Circumstance“ zu Ende. Zum Abschluss gab es minutenlangen Applaus. Die Sommernachtsgala war der Auftakt für die Sommersaison in Grafenegg. Ab 30. Juni finden die Sommerkonzerte statt. Am 17. August startet schließlich das Grafenegg-Festival mit zahlreichen international renommierten Orchestern - mehr dazu in Viele Stars und neue Akzente in Grafenegg (noe.ORF.at; 6.11.2017).

Die von Barbara Rett moderierte Sommernachtsgala wurde Freitagabend live zeitversetzt in ORF 2 übertragen. Am Sonntag, dem 24. Juni, ist das Sommernachtskonzert um 20.04 Uhr auf Radio Niederösterreich zu hören.

Martina Gerlitz, noe.ORF.at

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