Van der Bellen: „Aus Geschichte lernen“

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat am Freitag das Haus der Geschichte in St. Pölten besucht. Er mahnte angesichts der Sonderausstellung „Die umkämpfte Republik: Österreich 1918 – 1938“ ein, aus der Geschichte zu lernen.

Zu den etwa 80.000 Besucherinnen und Besuchern, die seit der Eröffnung des niederösterreichischen Hauses der Geschichte in St. Pölten am 9. September 2017 gezählt wurden, gehören seit Freitag auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen und seine Frau Doris Schmidauer.

Schmunzeln über Stimmzettel

Zwischen zahlreichen Schulklassen bewegte sich die Gruppe rund um den Bundespräsidenten, seine Frau und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Ein Schmunzeln rief bei Van der Bellen ein Stimmzettel hervor, der im Haus der Geschichte ausgestellt ist. Es war jener der letzten Bundespräsidentenwahl, die der 74-Jährige gewann.

Van der Bellen, Haus der Geschichte Mikl Leitner

NLK Burchhart

Doris Schmidauer, Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Christian Rapp, der wissenschaftliche Leiter des Hauses der Geschichte, und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (v.l.)

Ernst dagegen waren die Mienen während des Besuchs der Sonderausstellung, die bis zum 24. März 2019 zu sehen ist und die sich mit der Zwischenkriegszeit befasst. Van der Bellen mahnte ein ständiges Beschäftigen mit der Geschichte ein, ebenso ein ständiges Lernen. „Angesichts der Wahlplakate, die in einem brutalen Fake-Stil gehalten waren und den Gegner zum Feind erklärten, musste es fast zwangsläufig zu Gewalt kommen. Wir sollten daraus lernen, dass Grund- und Freiheitsrechte wie Meinungsfreiheit und Freiheit der Meinungsäußerung nicht beschränkt werden dürfen. Auch nicht von einer Mehrheit,“ so der Präsident am Freitag.

Demokratie als zerbrechliches Gut

Demokratie sei ein zerbrechliches Gut, sagte Van der Bellen, einer „Aufweichung – auch wenn sie in kleinen Schritten passiere – müsse man entschieden begegnen“. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner betonte, dass es wichtig sei, so viele junge Menschen wie möglich für das Haus der Geschichte und vor allem für die Sonderausstellung zu begeistern, denn „Freiheit, Friede und Demokratie sind keine Selbstverständlichkeit und in den vergangenen Jahrzehnten ist hart dafür gearbeitet worden. Diese jungen Leute sollen durch die Ausstellung daran erinnert werden, dass weiter daran gearbeitet werden muss, um sie zu erhalten“, so Mikl-Leitner.

Robert Salzer, noe.ORF.at

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