Sado bleibt bis 2025 Chefdirigent der Tonkünstler

Yutaka Sado bleibt bis Ende der Konzertsaison 2024/25 Chefdirigent des Tonkünstler-Orchesters Niederösterreich. Bei der Jahrespressekonferenz unterzeichnete der japanische Dirigent am Mittwoch in Wien seinen Vertrag.

Sado will in den nächsten Jahren unter anderem die Gesamteinspielung der Symphonien Leonard Bernsteins vervollständigen und sich mit dem Orchester verstärkt dem symphonischen Werk Gustav Mahlers widmen, teilte er am Mittwoch bei der Pressekonferenz mit. „Ich freue mich sehr und danke allen Mitgliedern und Mitarbeitenden des Orchesters für das Vertrauen – besonders aber den Musikerinnen und Musikern, die fest an unsere Zusammenarbeit glauben und unsere musikalische Reise gemeinsam fortsetzen möchten“, so Sado, der im Sommer 2015 als Chefdirigent der Tonkünstler angetreten ist.

Sado stand seither bei fast 150 Konzerten im Musikverein Wien, im Festspielhaus St. Pölten und in Grafenegg (Bezirk Krems) am Pult des Orchesters, weiters bei fünf Gastspielreisen nach Japan, Großbritannien und Deutschland sowie in Baden und Wiener Neustadt. Zuletzt gastierte er mit den Tonkünstlern in der Elbphilharmonie in Hamburg - mehr dazu in Tonkünstler brillieren in der Elbphilharmonie (noe.ORF.at; 17.3.2019).

Kultur Yutaka Sado Vertragsverlängerung bis 2025

ORF

Chefdirigent Yutaka Sado (v.r.) mit Paul Gessl, Geschäftsführer der NÖ Kulturwirschaft und Frank Druschel, Geschäftsführer des Tonkünstler-Orchesters, bei der Vertragsunterzeichnung

Neue Saison beginnt mit Dvoraks Requiem

In der bevorstehenden Saison dirigiert er insgesamt 25 Konzerte, unter anderem mit der achten Symphonie von Anton Bruckner und dem Requiem von Giuseppe Verdi. Sergej Prokofjews Ballettsuite „Romeo und Julia“ präsentieren die Tonkünstler in Sados Zusammenstellung. Unter seiner Leitung gelangt auch das Cellokonzert von Bernd Richard Deutsch zur Uraufführung. Anlässlich des Beethoven-Gedenkjahres zum 250. Geburtstag des Komponisten dirigiert Sado die vierte Auflage des partizipativen Chorprojekts „Seid umschlungen, Millionen“ mit 500 Sängerinnen und Sängern im Wiener Musikverein.

Mit Antonin Dvoraks Requiem beginnt am 21. September die neue Konzertsaison, die den Traditionen der klassischen Orchestermusik ebenso verpflichtet ist wie den symphonischen Meisterwerken der Romantik und des 20. Jahrhunderts. Am Pult des Orchesters debütieren Hannu Lintu, Marek Sedivy und Lionel Bringuier. Dmitrij Kitajenko, Robert Trevino, Michal Nesterowicz und Wayne Marshall kehren als Gastdirigenten zurück.

Tonkünstler

Martina Siebenhandl

Neben Grafenegg spielen die Tonkünstler auch im Wiener Musikverein und im Festspielhaus in St. Pölten

Violoncello als Programmschwerpunkt

Ein Schwerpunkt ist dem Violoncello gewidmet (mit den Solisten Harriet Krijgh, Daniel Müller-Schott, Pablo Ferrandez und Johannes Moser). Innerhalb der genreübergreifenden „Plugged-In“-Reihe präsentieren die Tonkünstler das Streicher-Jazztrio Time for Three, den Perkussionisten Peter Erskine und die Sängerin Angélique Kidjo.

Außerdem bietet das Orchester wieder Festtagskonzerte zu Weihnachten, Silvester, Neujahr und am Karfreitag. Zwei Tanztheater-Produktionen im Festspielhaus St. Pölten stehen ebenso auf dem Programm wie die Mitwirkung beim Grafenegg Festival im Sommer 2019 - mehr dazu in Grafenegg ’19 reist vom Barock in die Gegenwart (noe.ORF.at; 7.11.2018). Zahlreiche Konzerte geben die Tonkünstler auch wieder in Baden und Wiener Neustadt. Die nächste große Japan-Tournee findet 2021 statt, eine weitere ist für 2023 in Vorbereitung.

Harriet Krijgh

Nancy Horowitz

Solistin Harriet Krijgh ist beim Violoncello-Programmschwerpunkt zu erleben

Nachwuchsmusiker lernen Orchesterarbeit

Im Rahmen der neuen Orchesterakademie bieten die Tonkünstler ab 2020 Nachwuchsmusikern aus aller Welt die Möglichkeit, die Komplexität des Orchestermusikerberufs im sicheren Rahmen einer zweijährigen Ausbildung zu erlernen und zu erproben. Bis zu 14 Akademiestellen gelangen zur Ausschreibung.

Das Gesamtbudget des Orchesters für 2019 beträgt 15,2 Millionen Euro, davon stammen 12,5 Millionen Euro vom Land NÖ. Die Eigendeckung liegt bei 17 Prozent. Der Kartenverkauf entwickelt sich leicht rückläufig.

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