Metropolis - das große weiche Herz der Bestie

Ein Theatererlebnis der besonderen Art haben heuer die Sommerspiele Melk geboten. Vor der Kulisse des berühmten Benediktiner-Stiftes stand eine Welturaufführung auf dem Programm: „Metropolis“ nach einem Text des oberösterreichischen Schriftstellers Franzobel.

Das Stück stellt die Frage nach dem Sinn und der Aufgabe des Einzelnen im Alltag und in der Gesellschaft.

Grundlage für das Bühnenstück „Metropolis“ von Franzobel war der gleichnamige Stummfilm von Fritz Lang aus dem Jahr 1926 – ein Meisterwerk, das die filmische Kunst bis heute prägt: Im Mittelpunkt steht die Stadt Metropolis, in der eine gierige und blindwütige Oberschicht über Menschen und Maschinen herrscht.

Ivana Rauchmann

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Schauspielerin Ivana Rauchmann auf der „Metropolis“-Bühne.

In Franzobels modernem Märchen (Bühnenregie: Alexander Hauer, Musik: Thomas Gansch, Hauptdarstellerin: Ivana Rauchmann) treffen Gier und blindes Wüten auf die ehrliche Sehnsucht nach Erlösung, prallen Wollust und Prahlerei auf die Hoffnung nach dem Paradies. Inmitten einer brodelnden, sich selbst vernichtenden Atmosphäre setzt sich schließlich die Erkenntnis durch, dass zwischen „Hirn“ und „Händen“ das „Herz“ vermitteln muss.

Sendungshinweis:
Metropolis, Sonntag, 24.08.2014,
23:40 Uhr, ORF 2

Das – hoffnungsvolle – Finale des Bühnentextes betont die Kraft des Einzelnen und erinnert gleichzeitig an die Verantwortung aller für ein positives Miteinander.

Das ORF Landesstudio Niederösterreich hat die Inszenierung aufgezeichnet (Bildregie: Karina Fibich), die Aufführung ist am Sonntag, den 24. August, um 23.40 Uhr in ORF 2 zu sehen.