Verschiedene Krapfen für den Fasching
Schmalzgebäck und damit auch Krapfen sind ein fester Bestandteil von traditionellem Brauchtum im Jahreslauf und werden nach wie vor zu verschiedensten Anlässen gebacken und genossen. Vor allem aber sind sie im Fasching nicht wegzudenken.
Kiachl, gebackene Mäuse oder Polsterzipf
Jedes Bundesland hat seine eigenen schmalzgebackenen Spezialitäten. Egal wie sie auch heißen oder aussehen mögen, ob rund, flach, glatt, oval, lang, kurz, dünn ocer dick - alle werden in heißem Schmalz (Fett) ausgebacken: Kiachl, Platteln, gebackene Mäuse, Dalken, Liwanzen, Strauben, bochene Ochsenschoas, Wäschermädeln, Schlosserbuben, versoffene Kapuziner, arme Ritter, Polsterzipf, Hobelspäne, Luftkrapferln, Hasenöhrln, Schneeballen, Prügelkrapfen, Spagtkrapfen, gebackene Rosen, Nonnenfürzle - die Liste der Bezeichnungen ist schier endlos.
ORF.at
Sendungshinweis
„Radio NÖ am Vormittag“, 30.1.2015
Auch wenn der Faschingskrapfen und die Bauernkrapfen zu den bekanntesten zählen, gibt es darüber hinaus Schmalzgebäck aus verschiedensten Teigen. Schmalzgebackenes kann man sowohl aus Germ-, Brand-, Wein-, als aus Bierteig und auch aus Mürbteig zubereiten. Es kann gefüllt oder ungefüllt sein, aber es mus simmer möglichst frisch gebacken verzehrt werden.
Tipps:
- Beim Ausbacken ist die richtige Backtemperatur entscheidend für das gute Gelingen. Zum schwimmend Ausbacken benötigt man eine relativ hohe Temperatur: Zwischen 150 °C - 180 °C sind ideal, je nach Größe des Backwerks. Dadurch bildet sich unmittelbar nach dem Eintauchen ins erhitzte Fett eine knusprige Kruste. Bei zu niederer Temperatur saugen sich die Teigstücke beim Einlegen sofort mit Fett voll, sie werden nicht knusprig, sondern weich
- Nur hoch erhitzbare Fette, wie Butterschmalz, Schmalz, Kokosfett oder Öl verwenden
- Achtung: Das Fett keinesfalls so stark erhitzen, dass es zu rauchen beginnt. Rauchendes Fett ist zu heiß, es sollte nicht mehr verwendet werden, da es gesundheitsschädlich ist
- Das Gebackene auf mehreren Lagen Küchenpapier gut abtropfen lassen. Früher war das nicht notwendig, da für die schwere körperliche Arbeit Fett sehr wichtig war
- Altöl nicht in den Abfluss schütten, sondern zur Altstoffsammelstelle bringen
Salzburger Land Tourismus
Blattlkrapfen
„Blattlkrapfen“ oder „Bladln“ waren früher eine typische Festtagsspeise. Sie wurden entweder aus Roggenmehl oder Weizenmehl zubereitet und in heißem Schmalz ausgebacken.
Zutaten für etwa 100 Stück
(1 Portion = etwa 5 Stück)
- 250 g Topfen (20%)
- 2 EL Sauerrahm
- 1 Ei (Gewichtsklasse groß)
- 300 g Mehl (griffig)
- 20 g Butter
- Mehl (griffig) zum Ausarbeiten
- Fett zum schwimmend Ausbacken
Zubereitung
Den Topfen mit Sauerrahm, Ei, Mehl und Butter in einer Schüssel mit den Händen zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Teig anschließend etwa ½ Stunde kalt stellen. Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einer Größe von etwa 70 cm x 40 cm auswalken; den Teig etwa 2 Minuten rasten lassen und noch einmal darüberwalken, bis eine Teigplatte von etwa 80 cm x 50 cm entstanden ist.
Den Teig in 5 cm x 8 cm große Rechtecke schneiden. Pro Portion etwa fünf Teigstücke in heißem Öl etwa zwei Minuten schwimmend ausbacken.
Tiefkühltipp: Die restlichen Teigstücke auf Backtrennpapier legen und tiefkühlen. Vor Verwendung gleich tiefgekühlt in heißes Öl einlegen und schwimmend knusprig ausbacken.
Da im Teig kein Zucker enthalten ist, kann man die Blattlkrapfen sowohl süß als auch pikant zu Tisch bringen.
Süß: Mit Zimt-Zucker bestreuen, mit Weinschaudeau oder Vanillesauce servieren.
Pikant: Sauerkraut dazu reichen.
Polsterzipf-Variante:
Die Teigstücke in Quadrate schneiden und entweder mit Preiselbeer- oder Himbeermarmelade füllen. Powidlliebhaber rühren Powidl mit etwas Rum oder Slibowitz glatt und füllen damit die Krapfen. Pikant kann man die Krapfen mit Schinken, Käse oder Pilzen füllen. Teigquadrate dann diagonal zusammenklappen (mit den Fingern gut zusammendrücken) und die Polsterzipfe in heißem Öl schwimmend ausbacken.