Sonnenschutz von innen

Sonnenlicht ist lebenswichtig, um Vitamin D zu bilden, es lässt auch die Glückshormone im Körper ansteigen. Sonnenlicht kann aber auch Hautschäden oder Hautkrebs auslösen. Umso wichtiger ist Sonnenschutz, auch von innen.

Um Hautalterung, Hautschäden und im schlimmsten Fall auch Hautkrebs zu vermeiden, müssen einige „goldene Regeln“ eingehalten werden. So sollte man die Haut auf die Sonne vorbereiten, mit Sonnenschutzmitteln eincremen, die hauttypgerecht sind und über einen ausreichend hohen Lichtschutzfaktor verfügen, sowie danach spezielle After-Sun-Produkte anwenden. Vor allem aber sollte man daran denken, auch den körpereignen Sonnenschutz der Haut von innen zu aktivieren.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 1.6.2016

Beim Sonnenschutz von innen sind es vor allem die Carotinoide, die helfen, Sonnenschäden vorzubeugen. Die über 800 verschiedenen Carotinoide sind die farbgebenden Pigmente in vielen Pflanzen. Sie finden sich aber auch in Bakterien, Pilzen, Muschelschalen, Schneckenhäusern oder Federn. Durch die unterschiedliche Anzahl an Doppelbindungen können die Carotinoide verschiedene Wellenlängen an Licht absorbieren und lassen den Organismus in vielen Farben erstrahlen.

Je bunter das Essen, desto wirksamer der Schutz

Rötlich und orange, aber auch stark grün gefärbte Nahrungsmittel enthalten die bedeutsamsten Carotinoide:

  • Astaxanthin (in Lachs, roten Algen und Krebstieren)
  • Beta-Carotin (in Karotten, Marillen und Spinat)
  • Lutein (in Grünkohl, Spinat und Eidotter)
  • Lycopin (in Tomaten und Wassermelonen)
  • Zeaxanthin (in Mais)

Es lohnt sich daher, farbenfroh und vor allem abwechslungsreich zu essen!

Im menschlichen Organismus spielen sechs Carotinoide eine wichtige Rolle: Alpha- und Beta-Carotin, Lycopin, Beta-Kryptoxanthin, Lutein und Zeaxanthin. Aus Beta-Carotin bildet unser Körper Vitamin A für Augen, Schleimhaut und Nervensystem sowie für die roten Blutkörperchen. Lutein und Zeaxanthin schützen die Netzhaut im Auge, Lycopin ist bekannt als Radikaleinfänger.

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APA/Gert Eggenberger

Diese Eigenschaft als Antixoidantien ist auch die wichtigste gesundheitsfördernde Eigenschaft der Carotinoide. Daraus ergibt sich die schützende Wirkung gegen Krebs, Arteriosklerose, Rheuma, Alzheimer und in der Vorbeugung der Hautalterung.

Carotinoide als natürlicher Zellschutz

UV-Strahlen können Zellstrukturen zerstören, körpereigene Substanzen wie beispielsweise die DNA schädigen und tragen zur Bildung von Ozon bei. Die schädlichen Strahlen lassen freie Radikale entstehen.

Hat ein Lebewesen genug Carotinoide zur Verfügung, können diese quasi als Schutzschild vor der schädlichen Wirkung des UV-Lichts fungieren. Sie nehmen die Energie des durch UV-Strahlung schädlich gewordenen Sauerstoffs auf und geben diese in Form von Wärme wieder ab, was man im Fachjargon auch als „quenchen“ bezeichnet.

Die Ernährung hilft beim Sonnenschutz

Eine abwechslungsreiche Ernährung mit viel buntem Obst, Gemüse und Fisch dient als Grundvoraussetzung für einen Sonnenschutz von innen. Bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln empfiehlt Radio-NÖ-Apothekerin Michaela Zöchling von der Apotheke Traisenpark in St. Pölten eine Mischung aus mehreren Carotinoiden oder eine Kombination aus verschiedenen Carotinoiden mit antioxidativ wirkenden Vitaminen wie Vitamin C und E.

Gemüsekorb

ORF

Davon, Beta-Carotin allein einzunehmen, rät die Expertin vor allem in höheren Dosierungen eher ab. „Der Grund ist eine ,Überforderung’ des Beta-Carotins als Radikaleinfänger bei höherer Radikalbelastung etwa bei Rauchern, was durch die Hilfe anderer Antioxidantien unterbunden wird“, erklärt Zöchling.

Beginnen sollte man - wenn möglich - zwei Wochen vor dem Sonnenbaden, vor allem, wenn es vom sonnenarmen Arbeitsplatz direkt in den sonnigen Urlaub geht. Doch selbst Last-Minute-Bezieher profitieren von einer kurzzeitigen Einnahme von Antioxidantien, während sie sich sonnen lassen. Auf das Eincremen mit einem ausreichenden Lichtschutzfaktor sollte man trotzdem nicht vergessen.

Noch einen positiven Nebeneffekt habe der richtige Sonnenschutz, verspricht Apothekerin Zöchling: Fieberblasen, die bekanntlich durch UV-Belastung auftreten können, werden durch die Einnahme von Radikaleinfängern verringert.