„Maggie“ auf dem heißen Blechdach

Bevor sich in Reichenau an der Rax der Vorhang zur ersten Vorstellung hebt, ist die Burgschauspielerin Stefanie Dvorak zu Gast in der „Nahaufnahme“. Sie spielt heuer die Hauptrolle der „Maggie“ in „die Katze auf dem heißen Blechdach“.

Sendungshinweis

„Radio Niederösterreich Nahaufnahme“; 19.6.2016

Dvorak kommt gerne wieder nach Reichenau. Der Umgebung wegen, aber nicht nur: „Ich liebe das Höllental, das Wasser, die Luft, die Natur und ich nehme mir jedes Jahr vor, was ich alles machen werde. Ich merke immer, wenn sich die Proben in Reichenau intensivieren, wie sich mein Blick entspannt. Da fällt so eine richtige Last ab," sagt sie im Interview mit Alice Herzog über ihren bevorstehenden Auftritt bei den Festspielen Reichenau.

„Mag es, wenn sich die Häuser mischen“

Sommertheater hatte und hat schon immer ein besonderes Flair, so Dvorak, die seit 17 Jahren am Wiener Burgtheater engagiert ist. „Ich mag es, wenn sich die Häuser mischen und mit Kollegen aus anderen Theatern zu arbeiten." Blut leckte sie in ihrer Heimat Steiermark in einer Theatergruppe am Gymnasium, wo sie durch einen engagierten Professor erstmals mit der Welt des Theaters in Berührung kam. Dass die Bühne ihr Beruf werden würde, war keineswegs entschieden. „Ich war scheu und schüchtern und bin nach der Matura nach England."

Alice Herzog und Stefanie Dvorak

ORF

Stefanie Dvorak (links) zu Gast bei Alice Herzog

Mit 24 Jahren bekam sie schließlich ihr erstes Engagement am Wiener Burgtheater und das, obwohl sie „Vorsprechen“ im klassischen Sinn gar nicht mag: „Ich habe es früh und über die Hintertür erreicht, weil ich beim offiziellen Vorsprechen so wahnsinnig Liebeskummer hatte und ich habe jede Rolle durchgeweint. Klaus Bachler hat darauf gemeint: Naja, Frau Dvorak, das Weinen ist auf der Bühne auch nicht alles.“

Mittlerweile zählt sie zu den gefragtesten Schauspielerinnen des Landes. Geblieben ist das Lampenfieber, die Aufregung vor jeder Vorstellung, speziell vor Premieren, sagt sie. „Es gibt kein Gesetz: Es gibt Vorstellungen, da wird kaum gelacht und am Ende gibt es einen Wahnsinnsapplaus. Und dann gibt es Vorstellungen, da lachen alle ohne Ende und zum Schluss gibt es einen Applaus, der ist enden wollend. Und es gibt keine Erklärung dafür.“

„Wenn ich nicht mehr lache, wird es schwer"“

Aber die "Probenzeit ist Lebenszeit. Und wenn die gut verbracht wird und alle an einem Strang ziehen, ist es für mich nebensächlich, ob es Schauspiel- oder Regietheater ist,“ sagt Dvorak und lacht bei dem Gedanken an die anstehenden Proben für die Festspiele Reichenau. Der Beruf habe ihr auch schon über Krisen hinweg geholfen. "Ich bin aus privaten Gründen an meine Grenzen gestoßen. Aber da hat mir mein Beruf eher dabei geholfen.“ Wie sie mit Lebenskrisen umgeht? Nicht sehr gut, ich bin nicht sehr stressresistent, auch emotional, aber ich lerne und es wird besser, dem mit mehr Ruhe und mit Humor zu begegnen. Wenn ich nicht mehr lache, dann wird es schwer für mich.“

Die „Nahaufnahme“ zum Nachhören

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