Bachblüten gegen Winterdepression

Manche bezeichnen es als Humbug, andere schwören darauf. Dennoch fehlen die „Notfall-Tropfen“ in kaum einer Hausapotheke. Die Bachblüten-Essenzen wollen die Seele ansprechen und so die körperliche Gesundheit fördern.

Erfunden wurde die Bachblüten-Therapie in den 1930er Jahren vom britischen Arzt Edward Bach. Laut seiner These beruht jede körperliche Krankheit auf einer seelischen Gleichgewichtsstörung. Für eine Heilung setzte der Mediziner deshalb auf die Harmonisierung dieser geistig-seelischen Ebene.

Keine direkte körperliche Reaktion

Edward Bach beschrieb 38 disharmonische Seelenzustände der menschlichen Natur. Diesen ordnete er Blüten und Pflanzenteile zu, die er dann in Wasser legte, kochte und die dabei ihre Schwingungen in das Wasser übertragen sollten. Aus diesen Urtinkturen werden durch starke Verdünnung die Blütenessenzen hergestellt.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 2.11.2016

Die Bachblüten wirken nur auf Grund ihrer Schwingungen, sind aber nicht in der Lage direkt körperliche Reaktionen auszulösen. Die Blütenmittel enthalten keinerlei stoffliche Wirkstoffe der Pflanzen, sondern nur ihre energetische Information. Diese Information hat eine charakteristisches Schwingungsmuster, das in Wasser als Information gespeichert ist, und frei gegeben wird, wenn es wieder mit Wasser oder dem Wasser in unserem Körper in Kontakt kommt.

Bachblüten gegen das Stimmungstief im Winter

25 Prozent der Bevölkerung leiden an dieser saisonal abhängigen Depression. Für diese Entstehung ist aber nicht nur das mangelnde Sonnenlicht verantwortlich. Gerade rund um Allerheiligen und den Advent stellen sich viele die Frage nach Sinn des Lebens oder Erkennen ihr Alleinsein. Hier können Bachblüten eine Stütze auf dem Weg heraus sein, sagt Apothekerin Christ Herz von der Apotheke Enzersdorf an der Fischa (Bezirk Bruck an der Leitha) und sie zählt auf:

Wild Rose ( Heckenrose), die „Blüte der Lebensfreude“

Wild Rose ist sehr gut geeignet für Menschen, die sich nicht aufraffen können oder resigniert durchs Leben treiben. Das Leben erscheint ihnen sinnlos, man spürt die Freude am Leben nicht mehr. Heckenrose wird bei krankhaften Störungen, die mit Antriebslosigkeit, Resignation oder mangelnden Lebenswillen einhergehen eingesetzt. Im praktischen Leben bei Interesselosigkeit, Lustlosigkeit und Initiativlosigkeit.

Mustard (Wilder Senf), die „Lichtblüte“

Mustard ist für Menschen geeignet, die von Zeit zu Zeit ohne erkennbaren Grund von übler Laune, Schwermut oder Depression befallen werden. Sie wird daher bei krankhaften Störungen eingesetzt, die mit Traurigkeit oder Depression einhergehen, wie Unlust, Verstimmungen, jeder Art von Niedergeschlagenheit oder Traurigkeit.

Hornbeam (Hainbuche), die „Spannkraftblüte“

Sie wird für Menschen verwendet, denen die Anforderungen ihres täglichen Lebens oder bestimmte Aufgaben zu schwer erscheinen, obwohl sie im Prinzip leistungsfähig sind. Sie wird bei Versagensängsten , chronischen Überforderungen, grundlosen Pessimismus und Frustration eingesetzt.

Honeysuckle (Geißblatt), die „Vergangenheitsblüte“

Sie wird bei Menschen verwendet, die sich nicht von der Vergangenheit lösen können. Honeysuckle wird bei Störungen des Realitätsbezuges, Wirklichkeitsflucht, mangelndem Interesse an der Gegenwart, wehmütiger Stimmungslage, nostalgischer Lebenshaltung eingesetzt. Wenn man die guten alten Zeiten vermisst und das jetzt nicht genießen kann.

Wild Oat (Waldtrespe), die „Berufungsblüte“

Sie wird verwendet bei Menschen, die gerne etwas Sinnvolles tun wollen, aber nicht wissen, worin dieses besteht. Sie wird zur Basisbehandlung von Sinnlosigkeit, Unklarheit, Ziellosigkeit, Selbstentfremdung, Neuanfang, Sinn- und Lebenskrisen und Depression durch fehlenden Lebenssinn.

Star of Bethlehem (Doldiger Milchstern), der „Seelentröster“

Diese Blüte sollte in keiner Mischung fehlen. Für Menschen, die eine unerfreuliche Lebenssituation oder ein erschütterndes Erlebnis nicht verarbeiten können. Bei Kummer, um den Seelenschmerz loszulassen. Die Blüte wird zur Behandlung unverarbeiteter psychischer oder physischer Traumata, unerträglich erscheinenden Lebenssituationen, bei einem Knick in der Lebenslinie, bei Nicht-vergessen-können, Neurosen oder Unfallfolgen eingesetzt.

Walnut (Walnuß), die „Blüte des Durchbruches“

Walnut ist für Menschen nötig, die sich leicht beeinflussen lassen oder in einer persönlichen Krise mehr Stabilität benötigen. Verwendet wird sie bei Persönlichkeitsschwäche, Selbstbehauptungsschwäche, Überempfindlichkeit gegenüber äußeren Einflüssen, Mängel an Selbstsicherheit, übertriebener Anpassung, Pubertät, Klimakterium, Zahnen, Tod, Geburt. Außerdem bei allen Störungen, die mit einem Mangel an innerer Stabilität oder Abwehrkraft einhergehen.

Für jedes Leiden eine eigene Blüte

Apothekerin Christa Herz von der Apotheke Enzersdorf an der Fischa berichtet aber noch von einer Fülle anderer Bachblüten-Tropfen, die je nach Symptom zur Anwendung kommen. So gilt Hornbeam als Blüte gegen Erschöpfung und Schwäche, die White Chestnut (weiße Kastanie) hilft in vielen Bereichen der Schlafstörungen, wenn einem zu viele Gedanken zur den Kopf gehen. Auch die Olive, die als Regenerationsblüte gilt, helfe dabei, den Körper zu entspannen. Mimulus (gefleckte Gauklerblume) soll zu mehr Tapferkeit verhelfen.

Zuletzt legt Chrsta Herz allen Interessierten noch Agrimony (Odermenning) ans Herz: „Es gibt sehr viele Leute, die ihre Sorgen und Ängste tagsüber einfach weglächeln und sich vor einen fröhlichen Fassade verstecken. Diese versteckten Ängste können dann zu schweren Schlafstörungen führen. Dies Blüte sorgt dafür, dass man seine Gefühle offener zeigt und lernt zu akzeptieren, dass das Leben nicht nur aus schönen Seiten besteht.“