Dem Kopfschmerz keine Chance geben

Es gibt ungefähr 300 verschiedene Arten von Kopfschmerz, eine der häufigsten und unangenehmsten ist die Migräne. Man kann etwas gegen Migräne tun. Wichtig ist die rechtzeitige Vorbeugung, was gar nicht so schwierig ist.

Vor allem Frauen leiden an den anfallsartigen, pulsierenden Schmerzen, die im Gegensatz zu Spannungskopfschmerzen meist einseitig auftreten. Übelkeit, Erbrechen und vor allem Licht- und Geräuschempfindlichkeit verschärfen die Migräneattacke noch. Die Auslöser sind vielfältig, lassen sich aber trotzdem einschränken auf:

  • Stress (wobei die Migräne oft erst in der Entspannungsphase auftritt)
  • Hormonschwankungen im Zyklus
  • Nikotin und Alkohol
  • Umweltreize wie Kälte, Wärme oder Lärm

Die Schmerzen entstehen durch eine Funktionsstörung der Neuronen (Nerven) im Gehirn, im sogenannten „Migräne-Zentrum“. Dabei werden in diesem Bereich die Blutgefäße erweitert und es entsteht eine Art Entzündung des Hirngewebes, das die pulsierenden Schmerzen verursacht.

Patientin Schmerzen Medikamente

APA/Marcel Mettelsiefen

Neben Arzneimitteln, die eine Migräneattacke gleich bei deren Beginn stoppen können, gibt es eine Reihe von guten Schmerzmitteln, die Abhilfe schaffen. Doch ein wichtiger Aspekt ist, die Migräne gar nicht erst entstehen zu lassen. Dabei helfen Ausgleichs- und Entspannungstechniken, die Meidung von Stress oder Überarbeitung, ausreichend Flüssigkeitszufuhr und regelmäßige Mahlzeiten - generell hat die Ernährung viel Einfluss auf die Entstehung von Migräne.

Darmsanierung hilft gegen Migräne

Die guten Bakterien im Darm produzieren aus der verdauten Nahrung einen bestimmten Stoff, nämlich Butyrat (Salz der Buttersäure). Dieses Butyrat ist nicht nur wichtig für die Verdauung (Ansäuerung des Darms), sondern dient auch vielen anderen Zellen als Nahrungsquelle, darunter speziellen Nervenzellen im Gehirn, den Mikrozyten, die quasi die „Müllabfuhr“ im Gehirn darstellen und Entzündungen durch „Aufräumen von Schadstoffen“ verhindern.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 16.11.2016

Sind diese speziellen Darmbakterien durch Stress, Alkohol, Antibiotika oder ähnliches stark reduziert, können depressive Verstimmungen und Schmerzzustände entstehen. In Studien wurde bewiesen, dass die Sanierung des Darms mit diesen Bakterien (spezielle Lactobazillen und Bifidobakterien) die Dauer der Migräneattacken reduziert und die Schmerzmittelmenge nachhaltig senkt. „Seit kurzer Zeit gibt es ein sensationelles Präparat in der Apotheke mit eben diesen potentiell fehlenden Darmbakterien, die helfen, eine Migräneattacke vorzubeugen“, sagt Radio-NÖ-Apothekerin Michaela Zöchling von der Traisenpark-Apotheke in St. Pölten. Aber auch noch mehrere andere Mikronährstoffe können bei der Vorbeugung helfen:

Mikronährstoffe gegen Migräne

Magnesium ist eines der wichtigsten Spurenelemente, welches verschiedene Prozesse im Bereich der für die Migräne verantwortlichen Nerven und Gefäße beeinflusst. Es konnte festgestellt werden, dass Migränepatienten sehr niedrige Magnesiumspiegel haben.

Ein bestimmtes B-Vitamin, nämlich Riboflavin (Vitamin B2), hat sich in vielen Studien erfolgreich zur Prävention von Migräne erwiesen, denn dieses Vitamin wird speziell für die Energiegewinnung im Gehirn gebraucht.

Sowohl für die Energiegewinnung als auch ein wichtiges, schützendes Antioxidant ist Coenzym Q10. Es zeigt einen günstigen Effekt in der Vorbeugung der Migräne, die Häufigkeit der Attacken ging in vielen Studien zurück.

Vor allem bei Frauen, die an bestimmten Tagen ihres Zyklus an Migräne leiden, hat sich Vitamin E als hilfreich erwiesen. Dabei wird eine Dosierung von 400IE für etwa fünf Tage um den Zeitraum des Auftretens der Migräne empfohlen, um vor allem die Begleiterscheinungen zu lindern.

Histamin als Migräneauslöser

Stellt sich eine Migräneattacke nach dem Konsum von Rotwein oder reifem Käse ein, könnte das ausgeschüttete Histamin dafür verantwortlich sein. In diesem Fall helfen Vitamin B6 und C sowie Zink beim Abbau des Histamins. Außerdem gibt es histaminabbauende Enzyme (DAO) in Tablettenform, die die Konzentration von Histamin im Körper verringern.