Mit Enzymen Entzündungen bekämpfen

Entzündungen entstehen aus unterschiedlichen Gründen, etwa durch Bakterien oder äußere Einflüsse. Enzyme helfen, diese Ursachen zu bekämpfen. Denn durch Enzyme werden überschüssige Entzündungsbotenstoffe abgebaut.

Eine Entzündung führt zu fünf typischen Symptomen: Rötung des betroffenen Bereichs, Schwellung des Gewebes, ausgeprägte Schmerzen, Erwärmung des Gebiets und einer eingeschränkten Funktion des betroffenen Areals oder Gelenks. Entzündungen sind zwar eine natürliche Reaktion des Abwehrsystems und dienen der Bekämpfung von Fremdkörpern und Krankheitserregern, aber dennoch sollten sie behandelt werden.

„Oft muss man zwischen einer akuten Entzündung und einer chronischen Entzündung unterscheiden, aber für die Behandlung gilt immer: Symptome lindern, Ursache bekämpfen“, erklärt Radio-NÖ-Apotheker Gilbert Zinsler von der Landschafts-Apotheke Horn, „da Enzyme die Ursache der Entzündung bekämpfen, helfen sie jedenfalls.“ Enzyme sind Eiweißmoleküle, die an allen biochemischen Prozessen im Körper beteiligt sind. Bisher hat man rund 3.000 Enzyme gefunden und identifiziert.

Jedes Enzym hat bestimmte Aufgabe im Körper

Jedes Enzym hat eine bestimmte Aufgabe im Körper. Durch Enzyme werden überschüssige Entzündungsbotenstoffe, sogenannte Zytokine, abgebaut, und die Entzündungsreaktion wird auf ein normales Maß reduziert. Die Schwellungen gehen zurück und die Schmerzen werden dadurch gelindert. Enzyme sind auch am Abwehrsystem des Körpers beteiligt.

Enzyme können in Form von frischen Feigen, Ananas oder Papayas eingenommen werden. Bedeutend höhere Dosen an aktiven Enzymen enthalten aber Tabletten mit Enzymen aus der Natur in konzentrierter Form. „Wichtig ist, dass es sich um magensaftresistente Filmtabletten handelt, damit die Enzyme im Magen nicht zerstört werden“, sagt Zinsler, „denn nur dann können die Enzyme ausreichend im Dünndarm aufgenommen werden und ihre Wirkung entfalten.“

Überall wo Entzündungen zu Schmerzen führen, sei die Einnahme von Enzymen sinnvoll: „Von Gelenkschmerzen bei Arthrose, Rheuma, Rückenschmerzen oder Bandscheibenvorfällen über viele Formen von Schmerzen und Verletzungen, wie Prellungen, Verstauchungen, Zerrungen oder Überlastungsschäden bis hin zu Blasenentzündungen, Venenentzündungen oder Prostataentzündungen.“

Apotheker empfiehlt Enzyme gegen Arthrose

Für Patienten mit chronischen Gelenkschmerzen empfiehlt Apotheker Gilbert Zinsler die Gabe von Enzymen als Kur über zwei Monate. „Bei einer chronischen Entzündung besteht ein Ungleichgewicht der Zytokine, das es auszugleichen gilt. Die Einnahme der Enzymkombination kann den Verlauf einer Arthrose positiv beeinflussen“, so Zinsler, denn „wenn der Teufelskreis aus Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit durchbrochen wird und regelmäßige Bewegung wieder möglich ist, stabilisiert sich das gesamte Gelenk.“ Auch bei Schmerzen oder schlecht heilenden Wunden nach einer Operation werden Enzyme empfohlen.

In der ganzheitlichen Krebstherapie hat die Enzymtherapie einen wichtigen Stellenwert, erklärt der Apotheker: „Weil sie dabei helfen, das aus dem Gleichgewicht gekommene Immunsystem wieder zu regulieren. Enzyme werden auch als Wirkungsverstärker anderer Therapien eingesetzt. Viele Ärzte nutzen hier die Möglichkeiten der Enzyme, aber vor der Anwendung sollte jedenfalls der behandelnde Onkologe zu Rate gezogen werden.“

Einnahmezeitpunkt ist entscheidend

Am Anfang sollte die Enzymtherapie hochdosiert angewendet werden. Der Einnahmezeitpunkt sei entscheidend für die Wirkung, so Zinsler. „Die Einnahme sollte 60 bis 90 Minuten vor oder zwei Stunden nach den Mahlzeiten erfolgen, da sonst die Funktionsfähigkeit der Enzyme nicht gewährleistet ist.“

Nebenwirkungen gebe es laut Zinsler kaum. „Enzyme werden generell sehr gut vertragen“, sagt er, „lediglich wenn blutverdünnende Mittel eingenommen werden, sollte man Vorsicht walten lassen. Die Blutverdünnung könnte unter der zusätzlichen Einnahme Enzympräparaten verstärkt werden.“ Manche Enzyme können auch die Verdauungstätigkeit fördern.