Hausmittel gegen Sommer-Erkältungen

Klimaanlagen oder feuchte Badekleidung sorgen dafür, dass Erkältungen auch im Sommer auftreten. Diese sollten - trotz Badewetter - ordentlich auskuriert werden. Dabei können natürliche Hausmittel helfen.

Eine Erkältung tritt nicht nur im kalten Winter auf, sondern auch im Sommer können die Viren zuschlagen. Zu lange Sonnenbäder oder unzureichende Flüssigkeitszufuhr können beispielsweise der Auslöser für eine Verkühlung sein. Denn das Immunsystem wird dadurch geschwächt und man ist anfälliger für Viren.

Die Folgen sind Husten, Schnupfen, Halsschmerzen oder Fieber. Zur Behandlung muss man nicht immer gleich zu Medikamenten greifen. Oft können einfache Hausmittel auf natürliche Art und Weise Abhilfe schaffen und die Symptome lindern.

Natürliche Helfer: Salzspülung und Salbei

Sobald die ersten Symptome auftreten, sollte rasch gehandelt werden. „Sehr geeignet ist eine Salzspülung der Nase. Die Schleimhäute werden dadurch beruhigt“, rät Diana Antauer, Apothekerin in St. Pölten. Auch Salbei kann helfen. Mit seinen entzündungshemmenden Eigenschaften ist er ein altbewährtes Hausmittel bei Erkältungskrankheiten aller Art.

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Salbei ist ein gutes Hausmittel gegen Halsschmerzen

„Eine Halsentzündung kann man sehr gut behandeln, indem man die frischen Salbeiblätter einfach kaut oder einen Tee aus Salbei zubereitet. Dazu einen Teelöffel Salbeiblätter mit heißem Wasser übergießen und nach Belieben mit etwas Honig süßen. Den Tee schluckweise trinken oder lauwarm gurgeln“, empfiehlt Antauer.

Kamille zum Inhalieren

Auch Kamillenblüten haben eine entzündungshemmende Wirkung. Bei Husten und festsitzendem Schleim hilft das Inhalieren von Wasserdampf mit Kamille, erklärt die Apothekerin. „Dazu einen Topf mit Wasser zum Kochen bringen und eine Handvoll Blüten dazugeben. Zehn Minuten ziehen lassen und dann den Dampf etwa zehn Minuten durch die Nase ein- und über den Mund ausatmen“, erklärt Antauer.

Sendungshinweis:

„Radio Niederösterreich am Vormittag“, 12.7.2017

Besonders wirkungsvoll ist bei Verkühlungen auch ein Tee mit Ingwer. „Die Ingwerwurzel stärkt das Immunsystem und desinfiziert den Rachen“, erklärt Antauer. Dazu ein kleines Stück Ingwer schälen, in Scheiben schneiden und mit kochendem Wasser aufgießen. Den Tee etwa fünf Minuten ziehen lassen und schluckweise trinken. Der Tee kann aber auch kalt getrunken werden.

Ingwer

APA/Karl Josef Hildebrand

Ingwer stärkt das Immunsystem

Bei Halsschmerzen können Kartoffel eine Wunderwaffe sein. Mit einem Wickel von vier bis sechs gekochten Kartoffeln können die Schmerzen gelindert werden. Dazu die Kartoffeln in ein Küchentuch legen, in ein zweites Tuch einschlagen und zerdrücken. Dieses locker um den Hals legen und mit einem Schal fixieren. Nach dem Auskühlen entfernen.

Wadenwickel gegen Fieber

Fieber kann mit einem Wadenwickel behandelt werden. Dazu ein feuchtes Leinentuch um die Unterschenkel schlagen und mit einem Baumwolltuch umwickeln. Nach etwa fünf Minuten, wenn das Tuch körperwarm ist, sollte der Wickel abgenommen werden. Diese Anwendung zwei bis drei Mal wiederholen. „Wichtig ist dabei, dass die Beine gut zugedeckt sind. Sie dürfen auf keinen Fall kalt werden“, erklärt Apothekerin Antauer. Fiebersenkend wirken etwa auch Tees aus Holunder- und Lindenblüten.

Holunderblüten

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Ein Tee aus Holunderblüten wirkt fiebersenkend

Zwiebeln sind bei Verkühlungen richtige Talente. Sie wirken entzündungshemmend und bakterienabtötend. Zwiebeln können als Wickel oder als Saft eingesetzt werden. „Warme Wickel eignen sich hervorragend als Brustauflage bei Husten mit Schleimbildung und zur Unterstützung bei Bronchialinfekten“, erklärt die Expertin.

Zwiebel-Saft sagt Erkältung den Kampf an

Als Saft werden zwei Zwiebeln geschält, klein geschnitten und mit einigen Esslöffeln Zucker aufgekocht. Anschließend lässt man den Saft auskühlen und seiht ihn durch ein Tuch ab. Davon zwei Mal täglich einen Esslöffel einnehmen und den Rest im Kühlschrank aufbewahren.

Mann macht Kopfsprung in ein Schwimmbecken

dpa/Sebastian Kahnert

Um eine Erkältung im Sommer zu vermeiden, sollte man die Badekleidung nach dem Schwimmen wechseln

Um eine Sommer-Verkühlung zu vermeiden, hat Apothekerin Diana Antauer einige Tipps parat:

  • Mindestens zwei bis drei Liter pro Tag trinken.
  • Nasse Badekleidung wechseln.
  • Durst nicht mit eiskalten Getränken löschen.
  • Klimaanlagen nicht zu kühl einstellen
  • Zugluft meiden - vor allem, wenn Sie nassgeschwitzt sind.
  • Viel Bewegung an der frischen Luft machen. So kann der Körper in den Sommermonaten seinen Vitamin D-Speicher auffüllen.
  • Vitamine zuführen. Vitamin C regt die Bildung weißer Blutkörperchen an und ist ein hervorragendes Antioxidationsmittel. Brokkoli, Zitrusfrüchten oder Paprika enthalten viel Vitamin C.
  • Kein längerer Aufenthalt in der prallen Sonne, denn das schwächt die Immunkraft.