Fit mit gesundem Darm

Der Darm ist das Zentrum unseres Immunsystems und damit erster „Ansprechpartner“ bei Krankheiten. Richtige Ernährung, psychische Gesundheit und eine bewusste Einnahme von Medikamenten können weitreichende Effekte haben.

Der Darm ist das Zentrum für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Er steuert mit Milliarden von Bakterien und anderen Mikroorganismen den Großteil aller Stoffwechselvorgänge in unserem Körper, produziert lebenswichtige Vitamine, Enzyme und Aminosäuren und neutralisiert alles Schädliche, das mit der Nahrung in unseren Organismus gelangt.

Sendungshinweis:

„Radio NÖ am Vormittag“, 13.9.2017

Nirgendwo sonst im Körper findet ein intensiverer Kontakt mit fremden Stoffen statt als im Darm. Hier landet die gesunde Nahrung ebenso wie alle künstlichen Farbstoffe, Emulgatoren und Konservierungsmittel. Deshalb benötigt unsere Darmwand eine äußerst leistungsstarke Schutzbarriere in Form von gesunden Bakterien, damit alles, was schaden könnte, nicht unsere Darmwand durchdringt und somit ins Blut gelangt.

Wichtigstes Abwehrsystem unseres Körpers

Im Darm befindet sich das höchstausgebildete körpereigene Abwehrsystem. Hier werden jene Immunzellen gebildet, die unseren Organismus vor Giftstoffen, fremden Bakterien und Viren beschützen. „Es ist häufig ein Zeichen für Darmschwäche, wenn man immer wieder Krankheitssymptome hat. Wenn man alle zwei bis drei Wochen krank wird, sollte man sich um den Darm kümmern, weil vielleicht genau dort die Ursache liegt“, erklärt der St. Pöltner Apotheker Andreas Gentzsch.

In einem gesunden Darm sind dreimal mehr Immunzellen vorhanden als in der Milz, dem Knochenmark und den Lymphknoten zusammen. Diese kämpfen für unsere Abwehrkraft, können im Darm jedoch nur dann gebildet werden, wenn genügend gesunde Bakterien den Nahrungsbrei stets richtig verarbeiten, sodass es zu keinen Gärungs- oder Fäulnisprozessen kommt.

Warnsignale erkennen

Erste Warnsignale wie Blähungen und Völlegefühl werden von Betroffenen meist als „normal“ abgetan, jedoch können sie auch Anzeichen für eine Störung sein. „Das sollte man ernstnehmen“, so der Apotheker. Er empfiehlt, in diesen Fällen die Ernährung zu überdenken oder direkt eine Darmpflege zu beginnen.

Zu den Faktoren, die rasch zu einem Ungleichgewicht im Darm führen können, zählen Medikamente genauso wie schlechte Ernährungsgewohnheiten und psychische Belastungen bzw. Stress. Gerade Antibiotika werden häufig zu sorglos eingenommen. Diese Arzneien haben die Aufgabe, Bakterien zu bekämpfen und tun dies im ganzen Körper, also auch im Darm. Daher sollten bei jeder Antibiotika-Einnahme immer auch Probiotika parallel eingenommen werden. Andernfalls kann es zu Störungen des Immunsystems kommen, was für eine längere Zeitdauer eine erhöhte Infektanfälligkeit zur Folge haben kann.

In Bezug auf die Ernährung helfen Ballaststoffe, Gemüse und Obst. Positive Auswirkungen können auch bestimmte Mineralstoffe, etwa Zeolith, sagt Apotheker Gentzsch: „Das ist ein Mineral, das fein verpulvert eine gute Auswirkung hat. Aber auch Löss, fein verpulvert, und andere Mineralsalze eignen sich sehr gut dafür.“

Mindestens ebenso wichtig ist die psychische Ausgeglichenheit. Um die Belastungen zu minimieren, wird viel Bewegung an der frischen Luft empfohlen. Gemeinsam mit anderen Maßnahmen zur Stressbewältigung können so wichtige Schritte in Richtung Gesundheit und Fitness gesetzt werden.