Taigawurzel hilft bei Stress

Wenn die Temperaturen fallen und das Immunsystem schwächer wird, haben Viren und Bazillen Hochsaison. Die Taigawurzel kann dabei helfen, die Abwerhrkräfte des Körpers zu steigern.

Pflanzen, die dem Organismus helfen, sich erhöhten körperlichen und emotionalen Stresssituationen anzupassen, bezeichnet die Alternativmedizin als „adaptogene Pflanzen“. Die Taigawurzel „Eleutherococcus senticosus“ ist eine solche Arzneipflanze mit adaptogener Wirkung. Sie wirkt bei Stress und erhöhter körperlicher Belastung ausgleichend und stärkend. Darüber hinaus zeigt die Taigawurzel antivirale und immunstimulierende Eigenschaften.

Der dornige Strauch ist im östlichen Russland, in China, Japan und Korea beheimatet und wird auch als sibirischer Ginseng bezeichnet. Als Arzneidroge werden die getrockneten, ganzen oder geschnittenen unterirdischen Teile der Pflanze verwendet.

„Geheimwaffe“ der russischen Volksmedizin

Taigawurzel kommt vor allem bei Erschöpfung oder Stress zum Einsatz. Auch bei abnehmenden körperlichen und geistigen Fähigkeiten, also abnehmender Leistungs- oder Konzentrationsfähigkeit und zur Unterstützung der Genesung nach zehrenden Erkrankungen wird Taigawurzel eingenommen, berichtet Apotheker Dieter Kröner von der Raimund-Apotheke in Pernitz (Bezirk Wiener Neustadt): „der Sibirische Ginseng wird ähnlich wie Echter Ginseng angewendet“.

In der russischen Volksmedizin hat die Taigawurzel oder Sibirischer Ginseng bereits eine lange Tradition. Die positive Wirkung auf das Immunsystem sowie die Belastbarkeit bei Stress kennt man dort schon lange. Angeblich wurde die Taigawurzel auch bei den Olympischen Spielen von russischen Sportlern als „natürliches Dopingmittel“ eingesetzt.

Auch die chinesische Medizin, welche die Taigawurzel seit Jahrtausenden verwendet, empfiehlt sie zum Beispiel bei Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauf-Problemen, Depression, Angstzuständen, Erektiler Dysfunktion (Impotenz) und wechseljahresbedingten Hitzewallungen.

Tee, Extrakt oder Tonikum

Die Taigawurzel ist als Tee und als Extrakt in Form von Kapseln erhältlich und wird auch als Tonikum gegen Müdigkeit und Schwäche eingesetzt. Zur Tee-Zubereitung empfiehlt der Apotheker: „Übergießen Sie einen Teelöffel fein geschnittene oder grob pulverisierte Taigawurzel mit einer Tasse kochendem Wasser und seihen Sie die Pflanzenteile nach 15 Minuten ab.“ Vorsicht ist geboten bei Bluthochdruck, da sollte die Taigawurzel nicht angewendet werden.

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Schlafstörungen, Nervosität, schneller Puls, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Magen-Darm-Beschwerden. Schwangere, stillende Mütter, Kinder unter zwölf Jahren sowie Personen, die unter Bluthochdruck leiden oder auf Bestandteile der Pflanze allergisch reagieren, sollten auf eine Einnahme verzichten.